Personen Prägender Thüringer Künstler: Maler Gerd Mackensen gestorben
Werke von Gerd Mackensen sind in den Sammlungen mehrerer Thüringer Museen vertreten. Zu seinem 75. Geburtstag war eine Schau in seiner Geburtsstadt geplant. Nun ist der Künstler gestorben - mit 73 Jahren.
Sondershausen/Nordhausen - Der Thüringer Maler Gerd Mackensen ist tot. Er sei im Alter von 73 Jahren am Sonntag plötzlich gestorben, sagte eine Sprecherin der Stadt Sondershausen am Donnerstag. Mit dem gebürtigen Nordhäuser, der in Sondershausen lebte, verliert die Thüringer Kunstwelt einen ihrer herausragenden Vertreter, wie Ministerpräsident Bodo Ramelow und Landtagspräsidentin Birgit Pommer (beide Linke) betonten.
„Es ist ein großer Verlust“, sagte die Leiterin des Kunsthauses Meyenburg in Nordhausen, Susanne Hinsching. Mit dem Museum in seiner Geburtsstadt war Mackensen eng verbunden. Die Planung für eine Ausstellung zum 75. Geburtstag des Künstlers habe sie mit Mackensen demnächst angehen wollen, so Hinsching. „Für mich gehörte er zu den bedeutendsten aktuellen Künstlern in Thüringen.“ Das Besondere an seiner Kunst sei, dass sie so vielseitig ist. „Sie ist abstrakt bis gegenständlich. Jedes Werk ist eigenständig, sein Strich ist dennoch einzigartig und wiedererkennbar.“
Ministerpräsident Ramelow sagte: „Seine Werke haben Generationen inspiriert und werden dies auch in Zukunft tun.“ Mackensen sei ein leidenschaftlicher Botschafter der Kultur gewesen. „Er hatte die besondere Fähigkeit, durch seine Kunst tiefgreifende Emotionen und Gedanken auszudrücken, die sowohl zeitgenössisch als auch zeitlos sind.“
„Ein prägender Thüringer Künstler und geliebter Mensch ist von uns gegangen“, sagte Landtagspräsidentin Birgit Pommer laut Mitteilung von Donnerstag. „Er gab dem Leben die passenden Farben. Gerd Mackensen und mich verbindet die Heimat in Nordhausen. Seine Bilder gaben mir immer ein Gefühl von Zuhause und ließen das Leben in all seinen Facetten leuchten. In Ihnen steckte so viel Kraft.“ Eines seiner Bilder hänge in ihrem Büro im Landtag.
Sein Tod sei für die Kunstwelt „weit über Thüringen hinaus ein großer Verlust“, schrieb der Nordhausener Oberbürgermeister Kai Buchmann (parteilos) in einem am Abend veröffentlichten Nachruf. Mit ihm habe die Stadt einen herausragenden, einzigartigen und außergewöhnlichen Künstler verloren, der sich um die Kunst und das Kunstschaffen“ sehr verdient gemacht habe. „Die Leerstelle, die mit seinem Tod in die Kunstlandschaft unserer Stadt gerissen wird, ist riesig.“
Gerd Mackensen, 1949 in Nordhausen geboren, studierte von 1970 bis 1975 Bildende Kunst in Dresden. Er kehrte später nach Thüringen zurück, lebte seit 2008 in Sondershausen. Mackensen war als Maler, Bühnenbildner, Fotograf und Bildhauer tätig. In mehreren Museumssammlungen in Thüringen und darüber hinaus sind seine Werke vertreten. Die Kunstsammlung des Freistaats Thüringen besitzt nach Angaben der Staatskanzlei ebenfalls Werke von Mackensen.
Zuvor hatte die „Thüringer Allgemeine“ über seinen Tod berichtet.