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Potsdamer Platz Arkaden Potsdamer Platz Arkaden in Berlin: 14 Jugendliche und eine Familie vergiften sich an Döner-Imbiss

Von Antje Kraschinski 11.08.2016, 12:33
Ein Mann schneidet Fleisch von einem Dönerspieß.
Ein Mann schneidet Fleisch von einem Dönerspieß. dpa

Berlin - Am Mittwochnachmittag hat sich offenbar eine hessische Jugendgruppe auf Berlinbesuch an einem Imbiss in den Potsdamer Platz Arkaden eine Lebensmittvergiftung zugezogen. Nach Angaben der Berliner Polizei klagten 14 Jugendliche nach dem Verzehr eines Döners über Übelkeit und Erbrechen. Auch eine fünfköpfige Familie aus Holland speiste in dem "Schöner Döner"-Imbiss und klagte über die gleichen Symptome. Nun wird gegen den Imbissbetreiber wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Insgesamt 19 Menschen in Behandlung

Die Jugendlichen, eine Gruppe junger Flüchtlinge, waren am Mittwoch mit ihren Betreuern in dem Einkaufscenter unterwegs und speiste gegen 14 Uhr in dem türkischen Schnellrestaurant im Untergeschoss. Nach dem Essen bestieg die Gruppe zwei VW-Transporter und fuhr Richtung Kreuzberg/Tempelhof. Unabhängig voneinander mussten beide Fahrzeuge am Mehringdamm bzw. Tempelhofer Damm anhalten, weil 14 Personen über Übelkeit klagten, acht mussten sich übergeben.

Die Betreuer alarmierten Rettungskräfte, die mehrere Jugendliche sowie zwei der Betreuer zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus brachten. Einige konnten es nach einer Untersuchung noch am Abend wieder verlassen.

Auch eine Familie aus Holland aß das Fleisch

Wenig später meldete sich zudem eine holländische Familie bei der Polizei, die in demselben Imbiss gegessen hatte und auch über Übelkeit klagte. Der 42-jährige Vater, die 40-jährige Mutter, der achtjährige Sohn sowie die beiden Töchter im Alter von elf und vierzehn Jahren wollten sich aber selbst um ärztliche Hilfe kümmern. Bislang sind laut Polizei 19 Personen von der Lebensmittelvergiftung betroffen.

Die Polizei schloss am Abend den Imbiss in dem Einkaufszentrum und beschlagnahmte das Dönerfleisch. Auch zwei Döner, die die Jugendlichen mitgenommen hatten, stellte die Polizei sicher. Nun laufen Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Auch andere Dönerläden in Berlin betroffen?

Die Ermittlungen werden in Zusammenarbeit mit der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Bezirksamts Mitte geführt. Das Amt untersucht nun die betreffenden Lebensmittel. Es wurde ein Strafverfahren nach dem Lebens- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) eingeleitet.

Das Schnellrestaurant "Schöner Döner - Falafel und Grill" gehört zum Betreiber "Schöner Erste Betriebsgesellschaft mbH" mit mehreren Filialen in Deutschland und Sitz im bayerischen Gräfelfing. In den Potsdamer Platz Arkaden gibt es Schöner Döner seit 2013. Nun wird auch geprüft, ob das Dönerfleisch bereits verunreinigt geliefert wurde oder ob es im Imbiss verdorben ist. Es könnten also noch weitere Dönerläden in Berlin betroffen sein. (BLZ)