Porträt Porträt: Zoo-Direktor Theo Pagel war schon als Kind
Köln/MZ. - Er war schon als Kind nach eigenen Worten „tierverrückt“, besuchte an fast jedem Wochenende mit seinem Vater einen Zoo. Seine Tierliebe hat Theo Pagel später zum Beruf gemacht: Seit Februar 2007 ist er Direktor und Vorstandsvorsitzender des Kölner Zoos – und wohnt mitten im Tiergarten in der Direktoren-Villa. Nach seinem Studium der Biologie, Geografie und Pädagogik kam Pagel 1991 zum Kölner Zoo. Dort war er für Vögel, Nagetiere, Raubtiere und das Tropenhaus zuständig. 2005 wurde Pagel zum Stellvertreter des Zoodirektors Gunther Nogge berufen. Nogge war es auch, der Pagel als Wunschkandidaten für seine Nachfolge vorschlug.
Für den Vater von zwei erwachsenen Töchtern ist der Zoo die „größte nichtstaatliche Schule, die ein Land haben kann“. Er wünscht sich, möglichst viele Menschen für den Tier- und Pflanzenschutz zu begeistern: „Man kann die Menschen nur sensibilisieren und zum Umdenken anregen, wenn sie emotional ergriffen sind. Und die Tiere schaffen das. Wer schon mal einen Gorilla gerochen oder eine Schlange gestreichelt hat, lernt vielleicht, dass alle Tierarten schützenswert sind.“
Der Artenschutz liegt dem 51-Jährigen besonders am Herzen; er hat zahlreiche Funktionen in Artenschutz- und Erhaltungszuchtprogrammen inne. Umso tragischer erscheint die Tatsache, dass ausgerechnet Pagel selbst es war, der am Samstag zum Gewehr griff und Tigermännchen Altai, einen vom Aussterben bedrohten Sibirischen Tiger, erschießen musste. Es lässt sich nur vermuten, wie schwer dem Tierliebhaber Pagel dieser finale Schuss gefallen sein muss.