Porträt Porträt: Der mutmaßliche Kindermörder Marc Hoffmann
Bremerhaven/dpa. - Für die Polizei ist Marc Hoffmann ein alterBekannter. Doch die wahre Dimension seiner Verbrechen können dieErmittler bislang nur erahnen. Ihnen hat der 31-Jährige lediglich dieMorde an den achtjährigen Kindern Levke und Felix aus Niedersachsengestanden. Nur über einen Mithäftling hat die Polizei vonmöglicherweise sechs weiteren Verbrechen erfahren.
1994 wurde Hoffmann bei Polizei und Justiz erstmals aktenkundig.Damals versuchte er, im Sauerland (Nordrhein-Westfalen) eine 16 Jahre alte Anhalterin zu vergewaltigen. Er wurde zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Im Jahr 2000 soll er ein geistig behindertes, 17-jähriges Mädchen in sein Auto gelockt und gefesselt haben. Die Staatsanwaltschaft Bremen stellte das Verfahren gegen ihn jedoch ein.
Hoffmann wurde 1973 im Sauerland geboren, wo er auch aufwuchs.1995 zog er nach Bremerhaven. Er ist verheiratet, lebte aber vonseiner Frau getrennt. Sie zog auch die kleine gemeinsame Tochtergroß. Zusammen mit seiner ersten Freundin hat Hoffmann ein weiteresKind. Bis zu seiner Festnahme im vergangenen Dezember lebte dasdamals zehnjährige Mädchen zusammen mit ihm in einem Hochhaus imZentrum von Bremerhaven. Der Heizungsinstallateur war zuletztarbeitslos. Zwischenzeitlich arbeitete er auch bei einem Wachdienstund als Fahrkartenkontrolleur in Bremerhaven.
Die Polizei hat kaum Details zum Lebenslauf des 31- Jährigenveröffentlicht. Bekannte und Jugendfreunde beschreiben ihn alsEinzelgänger und Sonderling. Er sei ein Waffen- und Uniformnarrgewesen, habe Gewaltvideos und brutale Computerspiele geliebt. Seiter einen Führerschein hat, sei er oft ziellos durch die Gegendgefahren.