Popstar zu Gast in Deutschland Popstar zu Gast in Deutschland: Hat Michael Jackson Aufsichtspflicht verletzt?
Berlin/dpa. - Die Berliner Polizei prüft, ob Popstar Michael Jackson seine Aufsichtspflicht verletzt hat, als er seinen neun Monate alten Sohn am Dienstag unter waghalsigen Umständen aus dem Fenster des Hotels Adlon hielt. Der Vorfall hatte in der Öffentlichkeit Empörung ausgelöst. Ein Polizeisprecher sagte der dpa am Donnerstag, strafbar mache sich, wer zum Beispiel eine Gefahr bei einem Kind unter 6 Jahren herbeiführt, die die Entwicklung des Kindes schädigen könne.
Konkrete Anhaltspunkte dafür seien aber im Fall Jackson bisher kaum erkennbar, meinte der Sprecher. Der Vorfall habe sicherlich «öffentliches Unbehagen» hervorgerufen. «Als Vater von drei Kindern kann ich den Unmut auch nachvollziehen.» Juristische Folgerungen seien aber etwas anderes, so dass bisher auch nicht feststehe, ob überhaupt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werde.
«Vielleicht hat das Kind einen kurzen Schreck bekommen, aber ob es deswegen schweren Schaden nimmt und irgendwann einmal auf die schiefe Bahn gerät, ist eher unwahrscheinlich», meinte der Polizeisprecher. Es müsse jetzt geprüft werden, ob ein objektiver Tatbestand überhaupt erfüllt ist.
Der 44-jährige Popstar, der am Abend in Berlin einen Bambi erhalten sollte, hatte sich für den Vorfall öffentlich entschuldigt. «Ich habe mich von der Aufregung hinreißen lassen. Ich würde niemals bewusst das Leben meiner Kinder gefährden.»
Jackson hatte kurz nach seiner Ankunft am Dienstag in Berlin den wartenden Fans das Baby mit einem weißen Tuch über dem Kopf, das er später in die Menge warf, von einem Fenster aus seiner Hotelsuite hoch oben im Gebäude herausgehalten. Dabei präsentierte er seinen Sohn Prince Michael II. erstmals der Öffentlichkeit: Er hielt ihn mit nur einem Arm über die Balkonbrüstung. Die wartenden Fans hatten die Szene, die auch von Fotografen und Fernsehkameras festgehalten wurde, mit Angstschreien verfolgt.
