Bildung Philologenverband sieht beim Abitur „Luft nach oben“
Hannover - Nach den Verzögerungen beim Abitur in Niedersachsen hat der Philologenverband deutlichen Verbesserungsbedarf angemeldet. „Da ist noch viel Luft nach oben“, sagte Philologenchef Christoph Rabbow der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). Beim Politik-Abitur habe sich gezeigt, dass ein „zielführender und passgenauer Notfallplan bei ungewöhnlichen Ereignissen“ im Kultusministerium nicht existiere. Probleme habe es auch beim Biologie-Abitur gegeben, das Schülerexperiment sei nur teils gelungen, daher hätten die Schüler nicht die geforderten Leistungen erreicht. Das sei ein „Unding“ - Experimente in Prüfungen müssten stabil sein.
Nach einem Einbruch in eine Schule in Goslar waren die schriftlichen Abiturprüfungen im Fach Politik-Wirtschaft am 11. April landesweit unterbrochen worden. Unbekannte hatten einen Tresor aufgebrochen, danach lagen die Abiprüfungen verteilt auf dem Schulhof. Das Ministerium forderte, die Aufgaben nicht auszuteilen oder einzusammeln, neue Aufgaben wurden hochgeladen. Dabei kam es zu einer Wartezeit. Schülerinnen und Schüler konnten entscheiden, ob sie die Prüfung zeitversetzt beginnen oder später schreiben. Einige Prüflinge bekamen von ihrer Schule allerdings keine Wahlmöglichkeit. Andernorts hatten Schüler die verworfene Originalklausur bearbeitet.
Grundsätzlich befürworten Schulleiter und Schulleiterinnen dem Bericht zufolge aber das Angebot alternativer Prüfungsformate. Gerade Naturwissenschaften seien ohne experimentellen Prüfungsteil für viele Schüler unattraktiv, sagte Rabbow.