Pflegeberufe Pflegerat: Einstiegsgehalt 4000 Euro für Pflegefachkräfte
Auch die Diakonie in Niedersachsen verlangt größere Anstrengungen, um den Personalmangel in der Pflege zu bekämpfen. Ein Problem ist die Altersstruktur der Beschäftigten.
Hannover - Zum Internationalen Tag der Pflegenden an diesem Sonntag (12. Mai) hat der Niedersächsische Pflegerat erneut eine angemessene Personalausstattung und höhere Gehälter für Fachkräfte gefordert. Notwendig sei eine Einstiegsvergütung von 4000 Euro sowie eine differenzierte Vergütung bei Zusatzqualifikationen, teilte das Gremium mit. Es erinnerte die rot-grüne Landesregierung daran, zu ihrem Koalitionsvertrag zu stehen und den Pflegerat zu unterstützen. In allen Gremien, die direkt oder indirekt mit Pflege zu tun hätten, müsse die Stimme der Pflegenden Gehör finden. Notwendig seien auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, eine Modernisierung der Weiterbildung und die Schaffung von Studienplätzen vor allem für Pflegepädagogik und erweiterte Pflegepraxis.
„Unsere Pflegekräfte sind hochprofessionell und sehr gut ausgebildet“, sagte Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, der dpa. Ihre in der Weiterbildung erworbenen Kompetenzen, etwa in der Wundversorgung oder Palliativpflege, müssten besser genutzt werden. Dies könne etwa Ärztinnen und Ärzte entlasten. „Als Diakonie fordern wir deshalb auch eine Stärkung der interprofessionellen Zusammenarbeit“, betonte Lenke.
Die Diakonie forderte darüber hinaus größere Anstrengungen, um den Personalmangel in der Pflege zu bekämpfen. Nach einer Erhebung der damals noch existierenden niedersächsischen Pflegekammer waren im Jahr 2021 ein großer Anteil der Pflegefachpersonen (40,3 Prozent) mindestens 50 Jahre alt. Der schon jetzt existierende Personalmangel werde ab 2035 noch einmal auf ein neues Niveau gehoben, analysiert die Diakonie.
Schon jetzt müssten viele Einrichtungen Leistungen aus personellen Gründen einschränken. Auch die Nachbesetzung von Stellen für Fach- und Hilfspersonal dauere oft drei bis sechs Monate. Die Diakonie warnte darüber hinaus vor einem „Heimsog“, weil Personal fehle, Pflegebedürftige in ihren eigenen vier Wänden zu betreuen.