Pfandflaschen-Betrug Pfandflaschen-Betrug: Mit diesem Trick ergaunerte ein Kölner 44.362,75 Euro
Köln - Mit dem Einsammeln von Pfandflaschen kann man durchaus Geld verdienen. Bis zu 25 Cent gibt es pro Stück. Ein Kölner hatte beim Thema Pfandflaschen allerdings einen illegalen Trick auf Lager.
Der 37-jährige Getränkehändler ergaunerte 44.362,75 Euro – legte Anfang des Jahres 2014 ein und dieselbe Flasche 177.451 Mal in einen Pfandflaschen-Automaten und kassierte ab. Dass dieses Vorgehen nicht erlaubt ist, versteht sich eigentlich von selbst.
Betrug mit Pfandflaschen: 177.451 Mal dieselbe Flasche in den Automaten gesteckt
Der Franzose mit türkischen Wurzeln, der im Oktober 2013 nach Deutschland gekommen war, nahm darauf allerdings keine Rücksicht – und saß jetzt wegen gewerbsmäßigen Betrugs im Amtsgericht Köln auf der Anklagebank.
Weil das normale Geschäft mit Coca-Cola, Wasser und Bier nicht besonders gut lief, wurde er kreativ. Für rund 5000 Euro kaufte er sich eine spezielle Konstruktion, um den Pfandflaschen-Automaten zu manipulieren.
Pfandflaschen-Betrug: Kölner wendete verbotenen Trick an
Mit Hilfe eines Magnetsensors und einer Art Holztunnel, der die Plastikflasche vor dem Zerschreddern schützte, manipulierte er das Zählwerk. Mit dieser Methode steckte er immer wieder ein und dieselbe Pfandflasche in die Öffnung und zog sie wieder heraus. 177.451 Mal. Am Ende sprangen zwar 44.362,75 Euro heraus. „Es war eine Methode, mit der man mit relativ wenig Aufwand gutes Geld verdienen konnte“, sagte seine Anwältin dem Kölner Stadtanzeiger.
Die Deutsche Pfandgesellschaft, die die lizensierten Automaten aufstellt und für die Auszahlung zuständig ist, hatte angesichts der enormen Zahlendaten, die tagtäglich bundesweit über die Berliner Zentrale abgerechnet werden, den Betrug nicht gemerkt.
Erst ein anonymer Hinweis hatte die Ermittler tätig werden lassen. Dabei ist der Kölner Fall nach Auskunft der Staatsanwaltschaft keine Seltenheit. Mit der Masche werden nach Angaben der Ermittler „Schäden in Millionenhöhe angerichtet“.
Leergut-Automaten manipuliert: Bewährungsstrafe für Betrug mit Pfandflasche
Der 37-Jährige, der mittlerweile Fruchtsäfte in der Türkei herstellen lässt, erhielt eine zehnmonatige Freiheitsstrafe – auf Bewährung. Seine Anwältin hatte zuvor ein „voll umfängliches Geständnis“ für ihren Mandanten abgegeben. (mz)