Peru Peru: Menschenfett-Verkauf war eine Ente
Lima/dpa. - Nach einem Zeitungsbericht suspendierte der oberstePolizist des südamerikanischen Landes den Chef der Kriminalpolizei, General Eusebio Félix, sowie 32 weitere Polizisten. Zugleich ordnete er eine Untersuchung an, warum Félix die falschen Angaben in Umlauf brachte und ob sie von anderen Vorgängen ablenken sollten. Im Falle von Unregelmäßigkeiten würden die Schuldigen bestraft, meldete dieZeitung «El Comercio» am Mittwoch unter Berufung auf die Behörde.
Die Zeitung «La República» hatte zuvor spekuliert, die Geschichte sei lanciert worden, um von Ermittlungen gegen die Polizei wegen der Ermordung von Kriminellen abzulenken. Bereits am Montag bestritt die Polizei in der peruanischen Region Monzón die Existenz der Bande, die weltweit für Schlagzeilen sorgte. «Dass in der Region eine Bande von "Pishtacos" (mythische Gestalt aus den Anden, die ihren Opfern dasFett raubt) aktiv sein sollte, hat uns völlig verwundert, weil wirwissen, dass das nicht stimmt», war ein Beamter zitiert worden.
Sogar Perus Innenminister Octavio Salazar hatte den von Félix am19. November erhobenen Verdacht gegen die angeblichen Fett-Mörderzunächst noch ausdrücklich bekräftigt. Demnach habe die Bandejahrelang Menschen entführt und dann geköpft, um deren Fett fürumgerechnet etwa 10 000 Euro je Liter an Kosmetikfirmen zu verkaufen.Allerdings wird Menschenfett, soweit bekannt, nicht inKosmetikartikeln verwendet und stehe auch legal als Abfall ausSchönheitskliniken zur Verfügung.