Parlament Patronen-Foto - Behörde leitet Prüfung gegen Politiker ein
Der CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Räuscher reagiert mit einem Patronen-Foto auf das X-Posting eines Grünen-Mitglieds. Nun wird die zuständige Waffenbehörde aktiv.
Magdeburg - Nach seinem umstrittenen X-Posting mit einem Patronen-Foto an einen Grünen-Politiker prüft die zuständige Waffenbehörde des Landkreises Harz, ob dem CDU-Landtagsabgeordneten Alexander Räuscher die waffenrechtliche Erlaubnis entzogen wird. „Das Verfahren haben wir heute Morgen begonnen“, sagte Landrat Thomas Balcerowski (CDU) der Deutschen Presse-Agentur.
Räuscher hatte am Donnerstag im Netzwerk „X“ ein Foto gepostet, auf dem auch Patronen zu sehen sind. Andere Abgeordnete vermuten, dass es im Landtagsgebäude aufgenommen wurde. Deshalb waren am Abend die Räumlichkeiten Räuschers von Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) in Augenschein genommen worden. Auch der Leiter des Objektschutzdienstes war anwesend. Räuscher habe versichert, dass er im Landtag keine Waffen und keine Munition habe, sagte ein Sprecher des Landtags.
Der Beitrag Räuschers war eine Reaktion auf den Post eines Grünen-Mitglieds, der mit einem Meme angab, dass ihm Tweets von Räuscher Kopfschmerzen machten. Räuscher veröffentlichte darunter ein Foto mit Patronen, Tabletten und einem Geldstück mit den Worten „Ich bin Konservativer, entsprechend die Behandlungsmethoden zur Auswahl“. Inzwischen wurde der Post gelöscht.
Laut Landrat Balcerowski wird Räuscher direkt von der Waffenbehörde kontaktiert. Der Sachverhalt werde aufgeklärt, so Balcerowski.
Räuscher ist Jäger und hatte die Grünen in der Vergangenheit immer wieder scharf kritisiert. Der Abgeordnete äußerte sich gegenüber der dpa bislang nicht zu dem Vorgang.