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Passau Passau: «Hallo- und Tschüss-freie Zone» an bayrischer Schule

08.02.2012, 12:51
Eine Schülerin streicht am 01.02.2012 das Wort «Tschüss» über dem Wort «Grüß Gott» an einer Tafel im Klassenzimmer der Mittelschule St. Nikola in Passau (Niederbayern) durch. (FOTO: DPA)
Eine Schülerin streicht am 01.02.2012 das Wort «Tschüss» über dem Wort «Grüß Gott» an einer Tafel im Klassenzimmer der Mittelschule St. Nikola in Passau (Niederbayern) durch. (FOTO: DPA) dpa

München/dapd. - Die Debatte über die Dialektförderung an denbayerischen Schulen schlägt weiter hohe Wellen. DieLandeschülervereinigung (LSV) sprach sich am Mittwoch vehement gegenein Verbot hochdeutscher Grußformeln aus. Demgegenüber verteidigteKultusminister Ludwig Spaenle (CSU) den Dialekt als unverzichtbaren«Bestandteil der Sprachkultur».

«Die Liebe zur Heimat und dem bayerischen Dialekt wird wedergefördert noch vermittelt, wenn anstatt mit Verständnis mit Verbotenvorgegangen wird», heißt es in einer vom LSV-Vorsitzenden MartinZelenka unterzeichneten Erklärung. Mitte Januar hatte die Rektorineiner Mittelschule in Passau ihre Schule zur «Hallo- undTschüss-freien Zone» erklärt. Stattdessen sollten sich die Schülermit «Grüß Gott» und «Auf Wiedersehen» grüßen.

Es sei rätselhaft, «dass eine Schulleiterin nichts Besseres zutun hat», heißt es in der LSV-Erklärung weiter. Statt sich ein«Hallo»- Verbot auszudenken, solle sie sich lieber «mit wichtigenschulalltäglichen Problemen befassen».

Kultusminister Spaenle sagte der «Passauer Neuen Presse», esdürfe «aus der Begrüßung kein Dogma» gemacht werden. Dennoch sei espädagogisch sinnvoll, wenn sich die Schulen gemeinsam mit denSchülern hier Gedanken machten. Ihm sei wichtig, dass sich dieSchüler «auch über den Dialekt mit der eigenen Identität, der Heimatund der Geschichte auseinandersetzen und den Dialekt pflegenkönnen.»