Panik im Hauptbahnhof Düsseldorf Panik im Hauptbahnhof Düsseldorf: Mit Axt bewaffneter Mann verletzt mehrere Menschen

Ein mit einer Axt bewaffneter Mann hat am Donnerstagabend im Düsseldorfer Hauptbahnhof mehrere Menschen verletzt. Das bestätigte ein Polizeisprecher. Der Angreifer habe seine Attacke in einer S-Bahn begonnen. In einem Wagen der S-Bahn-Linie 28 habe er auf Reisende eingeschlagen, im Bahnhofsgebäude habe er weitere Menschen angegriffen. Fünf Menschen wurden von ihm verletzt, einer von ihnen schwer.
Der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen sei nach Angaben der Bahn gesperrt worden. Züge fielen aus oder wurden umgeleitet. Die Polizei rückte mit schwer bewaffneten Spezialkräften an, der Bahnhof wurde evakuiert. Über dem Gebäude in der Innenstadt kreiste ein Hubschrauber. Augenzeugen beobachteten, wie Verletzte aus dem Bahnhof getragen wurden. Etliche Menschen wurden auch in Einsatzbussen der Feuerwehr behandelt. Es waren zahlreiche Krankenwagen vor Ort.
Menschen in Panik davon gelaufen
Ein Reuters-Reporter vor Ort berichtete, in dem Bahnhof seien etwa gegen 20.50 Uhr plötzlich Dutzende Menschen in Panik davon gelaufen. Sirenen seien ertönt. Einsatzkräfte hätten Gleise abgesperrt und die Menschen zum Verlassen des Bahnhofs aufgefordert. Die Passagiere in den Zügen seien aufgefordert worden, die Türen geschlossen zu halten. Später hätten mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten mit Taschenlampen die Gleise abgesucht.
Ein festgenommener Mann hat sich nach Angaben der Polizei bei einem Fluchtversuch schwer verletzt. Er sei nach der Attacke mit fünf Verletzten auf dem Hauptbahnhof über die Gleise gelaufen und dann von einer Brücke mehrere Meter hinab auf eine Straße gesprungen. Der noch nicht identifizierte Mann sei in ein Krankenhaus gebracht worden und war zunächst nicht ansprechbar, berichtete ein Polizeisprecher am Einsatzort.
Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) zeigte sich angesichts der Attacke betroffen. „Was immer am Düsseldorfer Hauptbahnhof geschehen ist: Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei den unschuldig Verletzten“, schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Welchen Hintergrund die Attacke haben könnte, blieb zunächst offen. In der Vergangenheit hatte es in Deutschland mehrfach Axtattacken von geistig verwirrten Tätern gegeben. Im vergangenen Juli hatte ein 17-jähriger Asylbewerber - mit Axt und Messer bewaffnet - in einer Regionalbahn bei Würzburg auf Fahrgäste eingeschlagen. Fünf Menschen werden damals verletzt. Polizisten erschossen den Attentäter, der sich in einem Video als Kämpfer des IS bezeichnet hatte. Er kam als Flüchtling nach Deutschland und gab sich als Afghane aus. (dpa/rtr/afp)