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Sorgen um Forschungsfreiheit Özdemir wirbt um besorgte Forscher aus den USA

Der Minister blickt mit Sorge in die USA, wo die Trump-Regierung die Wissenschaft einschränke und Entlassungen vornehme. Für unsichere Forscher müsse Deutschland eine attraktive Alternative sein.

Von dpa 06.03.2025, 18:55
Bundesforschungsminister Cem Özdemir wirbt beim Besuch von Wissenschaftseinrichtungen in Braunschweig um besorgte US-Forscher.
Bundesforschungsminister Cem Özdemir wirbt beim Besuch von Wissenschaftseinrichtungen in Braunschweig um besorgte US-Forscher. Julian Stratenschulte/dpa

Braunschweig - Angesichts der Trump-Regierung besorgte Wissenschaftler sind nach den Worten von Bundesforschungsminister Cem Özdemir in Deutschland willkommen. Die neue Führung in den USA wolle die Wissenschaft an die enge Kette legen, nehme massiv Entlassungen vor und stelle die Forschungsfreiheit per se infrage, sagte der Grünen-Politiker. „Viele Wissenschaftler sind sehr besorgt, sie wissen nicht so richtig, was sie erwartet“, sagte der Minister beim Besuch mehrerer Forschungseinrichtungen im niedersächsischen Braunschweig. 

Nach den Schilderungen Özdemirs geht es mittlerweile so weit, dass manche Wissenschaftler sich nicht mehr trauen, von ihrer Arbeitsstelle aus mit ihren Kollegen in der freien Welt zu konferieren. Man könne sich das gar nicht vorstellen, aber das geschehe manchmal von zu Hause aus. „Wir reden ja nicht über Nordkorea, wir reden über die Vereinigten Staaten von Amerika“, sagte der Minister, der zunächst für Unterstützung vor Ort und Solidarität warb.

„Aber natürlich geht es auch um die Frage, dass für die, die dort nicht mehr arbeiten können, wir ein attraktives Zielland werden“, sagte Özdemir. Dass sich dieses Fenster nun öffne, sei eher keine gute Nachricht, weil die US-Wissenschaft in vielen Bereichen wie der Medizinforschung und der Klimaforschung großes geleistet habe und eigentlich unverzichtbar sei. Wenn die besten Hochschulen nun aber bedroht seien, müsse Deutschland deutlich machen, dass die Wissenschaftsfreiheit hier geachtet werde und die klügsten Köpfe herzlich willkommen seien.