Ostsee Ostsee: Brand auf Fährschiff «Schleswig-Holstein»
Heiligenhafen/dapd. - AmMittwochmorgen geriet auf der «Schleswig-Holstein» ein Lastwagen inBrand, wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei in Heiligenhafen amDonnerstag mitteilte. Ein Decksmann entdeckte das Feuer und konntees selbst löschen. Verletzt wurde niemand.
Das Feuer war nach ersten Ermittlungen an einem Kühlaggregateines niederländischen Sattelaufliegers entstanden. Der Fahrer desLasters hatte das Aggregat laut Polizei trotz Verbots in Betriebgehalten. Wenige Minuten nach dem Ablegen der Fähre in Puttgardenmit Kurs Dänemark fing es Feuer. Ein Decksmann, der routinemäßignach dem Ablegen seinen vorgeschriebenen Kontrollgang absolvierthatte, entdeckte den Brand. Es gelang ihm, ihn mit einemFeuerlöscher zu ersticken. Schäden an anderen Fahrzeugen entstandennicht.
Ermittlungen wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs
Die «Schleswig-Holstein» konnte ihre Fahrt nach Dänemarkfortsetzen. Die Wasserschutzpolizei aus Puttgarden ermittelt gegenden Fahrer wegen Verdachts der Gefährdung des Schiffsverkehrs. Vonder Bundesanstalt für Seeunfalluntersuchung wurde ein Berichtangefordert.
Die 143 Meter lange «Schleswig-Holstein» der Reederei Scandlinesverkehrt zwischen dem deutschen Puttgarden auf der Insel Fehmarn unddem dänischen Hafen Rödby. Auf dieser sogenannten Vogelfluglinielegen die Fähren in beiden Häfen teilweise im Halbstundentakt ab.Die Seeverbindung für Pkw, Lkw, Busse und Eisenbahn soll künftigdurch eine Landverbindung per Tunnel ersetzt werden.
In der Nacht zum 9. Oktober 2010 war ebenfalls vor Fehmarn dielitauische Ostseefähre «Lisco Gloria» der Reederei DFDS Seaways inBrand geraten. Das mehr als 200 Meter lange Schiff hatte sich vonKiel nach Klaipeda (dem früheren Memel) befunden. Nördlich der Inselhatte sich eine Explosion an einem Lkw an Bord ereignet. Als Folgewar die Fähre vollständig ausgebrannt und tagelang auf Seegetrieben. Alle 236 Passagiere und Crewmitglieder - unter ihnen 89Lkw-Fahrer - konnten das Schiff rechtzeitig verlassen. 28 von ihnenerlitten Rauchvergiftungen.