2. Bundesliga Osnabrück reagiert: Trennung von Tobias Schweinsteiger
Die Niederlage im Kellerduell gegen Eintracht Braunschweig ist zu viel. Der Zweitliga-Letzte VfL Osnabrück stellt Fußballtrainer Tobias Schweinsteiger frei - trotz seiner Verdienste.
Osnabrück - Nach dem Sturz auf den letzten Tabellenplatz und nur einem Sieg in 13 Spielen kam die Trennung des Fußball-Zweitligisten VfL Osnabrück von seinem Trainer Tobias Schweinsteiger nicht mehr überraschend. „Nach eingehender Analyse der Entwicklung, den letzten Ergebnissen und zahlreichen internen Gesprächen, stand der gemeinsame Entschluss fest, der Mannschaft auf der Position des Cheftrainers einen neuen Impuls geben zu müssen“, hieß es in einer Mitteilung des Vereins am Dienstag.
Seine Verdienste als Aufstiegstrainer nutzten Schweinsteiger nichts mehr. Vorerst betreuen die bisherigen Co-Trainer Martin Heck und Tim Danneberg das Team des Tabellenletzten. Wer langfristig die Aufgabe antritt, ist offen.
Nach dem Zweitliga-Aufstieg lief es nicht mehr
Der 41 Jahre alte Bruder von Weltmeister Bastian Schweinsteiger hatte Ende August 2022 die Mannschaft in der 3. Liga übernommen und sie in die 2. Bundesliga geführt. In der Zweitliga-Saison gelang den Osnabrückern in bislang 13 Spielen nur der Sieg gegen den Hamburger SV (2:1) im September.
Am vergangenen Samstag hatte der Aufsteiger das Kellerduell bei Eintracht Braunschweig mit 2:3 verloren. Mit 31 Toren kassierte der VfL die meisten Gegentore und erzielte nur 14 Treffer, die zweitwenigsten aller 18 Zweitligisten.
Große Anerkennung für Schweinsteiger
Die Wertschätzung für Schweinsteiger ist dennoch groß. „Tobias hat uns vor rund einem Jahr in einer prekären Situation in der 3. Liga übernommen. Sein Anteil an einer unglaublich erfolgreichen Rückserie und dem Aufstieg in die 2. Bundesliga ist wahnsinnig groß“, würdigte VfL-Geschäftsführer Michael Welling die Arbeit des bisherigen Trainers. „Auch deshalb sind wir Tobias zu großem Dank verpflichtet und schätzen ihn für seine Arbeit für den VfL, aber auch für seine herzliche und offene Art als Mensch.“
Schweinsteiger bat darum, sich von der Mannschaft persönlich zu verabschieden zu können. Zudem sprach er in einer Videobotschaft an die Fans. „Ich möchte mich bei allen für das Vertrauen in den letzten 15 Monaten bedanken. Wir haben gemeinsam unglaubliche Erfolge gefeiert. Aber leider konnten wir die Erwartung aller nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga nicht erfüllen“, sagte er.
Neben der Trennung von Schweinsteiger will sich der Verein auch in der sportlichen Leitung neu ausrichten. Der Beirat des Clubs will zum Sportdirektor zukünftig wieder einen Geschäftsführer Sport verpflichten, der die Gesamtverantwortung für den sportlichen Bereich tragen soll.