Fußball-EM Oranjes Super-Joker Weghorst: „Albtraum“ für die Gegner
Mit ihm kam die Wende: Die Hereinnahme von Wout Weghorst und der damit einhergehende Taktikwechsel sichert Niederlande den Einzug ins Halbfinale. Der Angreifer spricht selbstbewusst vom Titel.
Berlin - Am EM-Halbfinaleinzug der Niederländer hatte die Einwechslung von Super-Joker Wout Weghorst gegen die Türkei maßgeblichen Anteil - und seine Teamkollegen wussten das genau. „Er hat auf jeden Fall sehr geholfen“, sagte Verteidiger Nathan Aké: „Es ist ein Alptraum, wenn man gegen ihn spielt. Er ist stark, er ist eine Plage im Strafraum und er kämpft um alles, er rennt allem hinterher. Er ist für uns eine große Bereicherung.“
Ähnlich äußerte sich Offensivstar Cody Gakpo, nachdem Oranje im Viertelfinale im Berliner Olympiastadion auch dank des zur zweiten Halbzeit eingewechselten Weghorst den 0:1-Rückstand noch in ein 2:1 gedreht hatte. „Er ist groß, er ist gut in der Luft, er kämpft um jeden Ball, der in den Strafraum fliegt“, meinte Gakpo: „Ich bin sehr glücklich, dass Wout heute Wout sein konnte.“
Der in der Vorsaison an die TSG Hoffenheim ausgeliehene Angreifer wurde von Bondscoach Ronald Koeman bislang in allen fünf EM-Spielen eingewechselt. Zum Auftakt gegen Polen gelang ihm mit dem ersten Ballkontakt der immens wichtige 2:1-Siegtreffer. Gegen die Türken änderte sich auch die Taktik der Niederländer mit der Hereinnahme von Weghorst, der bei den vielen Flanken und langen Bällen sofort gut im Spiel war.
Nach dem Schlusspfiff feierte Weghorst ausgelassen vor den Fans. „Das sind Momente für das Leben, das ist Wahnsinn und pure Freude“, sagte der 31-Jährige der ARD. Im Halbfinale am kommenden Mittwoch warten die bislang wenig überzeugenden Engländer, der Traum vom zweiten EM-Titel nach 1988 lebt für Oranje weiter. „Es ist echt drin. Das Gefühl war immer da und wächst, es wird immer größer und größer“, sagte Weghorst: „Es ist möglich.“