Onassis-Enkelin auf anderen Wegen Onassis-Enkelin auf anderen Wegen: Geld allein bringt noch lange kein Glück

Athen - Viele beneiden sie: Athina Onassis de Miranda ist nicht nur die Enkelin des griechischen Reeder-Tycoons, Aristoteles Onassis. Sie ist auch die Erbin des Vermögens ihres legendären Großvaters, dessen turbulente Affären jahrelang die Schlagzeilen der Boulevardpresse beschäftigten. Am heutigen Donnerstag wird Athina Onassis 30 Jahre alt.
Die junge Frau hat einen anderen Weg eingeschlagen als ihr Großvater. Sie lebt abgeschirmt von der Öffentlichkeit und hat sich voll dem Pferdesport gewidmet. Sie tritt zwar für das Heimatland von Aristoteles Onassis auf. Das ist aber fast ihre einzige Verbindung zu Griechenland – denn sie spricht kaum ein griechisches Wort und hat sogar das Refugium der Onassis-Familie, die Privatinsel Skorpiós im Ionischen Meer, an einen russischen Tycoon verkauft. Einzige Bedingung: Die Familiengräber in einer Kapelle auf dem höchsten Hügel der Kleininsel bleiben unangetastet.
Athina heiratete 2005 unter Ausschluss der Presse den brasilianischen Springreiter und Spross einer reichen brasilianischen Familie, Alvaro Affonso de Miranda Neto. Interviews gibt Athina nicht. Sie lebt hauptsächlich in Brasilien.
Die griechische Boulevardpresse fragt sich, warum Athina so anders lebt. Es hänge angeblich mit der Angst vor „dem Fluch“ der Onassis’ zusammen. Ihr Großvater hatte Affären mit Töchtern anderer Reeder und der berühmten griechischen Sopranistin Maria Callas. 1968 machte er Schlagzeilen, als er Jacqueline Kennedy, die Witwe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, heiratete.
„Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld.“
Das alles brachte aber kein Glück. Als ein griechischer Journalist ihn einmal bat, sein Leben kurz zu beschreiben, sagte Aristoteles Onassis: „Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld.“ 1973 kam bei einem Flugzugabsturz sein Sohn Alexander Onassis ums Leben. 15 Jahre später starb auch seine Tochter Christina Onassis – Athinas Mutter – an einem Herzinfarkt. Die Boulevardpresse spekulierte damals über einen Drogentod. Zuvor hatte sie viermal geheiratet. Zuletzt mit dem bekannten französischen Playboy Thierry Roussel. Von dem hatte sie ihre einzige Tochter, Athina, bekommen, die heute die letzte Onassis ist.
„Es liegt ein Fluch über dieser Familie“, schreibt die griechische Boulevardpresse immer wieder. Athina will offenbar die Onassis-Legende nicht fortsetzen.
Heute erinnern in Griechenland zwei Institutionen an die Onassis-Ära: Die Alexander-Onassis-Stiftung in Athen, die jungen Menschen mit Stipendien hilft und sich für die Kulturförderung des Landes einsetzt. Diese Stiftung ist zusammen mit einem Herzkrankenhaus in Athen das, was von der Legende der Familie Onassis heute sichtbar übrig ist. (dpa)