Obstbäume: Obstbauern trotz frostiger Nächte derzeit entspannt

Dresden - Die frostigen Nächte bereiten den Obstbauern derzeit keine Sorgen. „Es sieht alles gut aus von Vegetation her, alles ist im Rahmen“, sagte die Geschäftsführerin des Obstbauverbands Sachsen und Sachsen-Anhalt, Carmen Kaps. Die Pflanzen seien noch nicht so weit entwickelt, dass Frost ihnen etwas anhaben könne. Voriges Jahr hatten eisige Temperaturen im April zu Enteeinbußen von ungefähr 80 Prozent geführt.

Eine geschlossene Blüte halte Minusgrade noch gut aus, erläuterte Kaps. „Wenn eine Blüte geöffnet ist, verträgt sie fast überhaupt keinen Frost mehr.“ Dabei müsse ein Baum nicht in voller Blüte stehen - es reiche auch, wenn die Blüten schon etwas aufgebrochen seien. Schon dann seien sie empfindlich.

Für die Obstbauern gäbe es dann zwar noch einige Möglichkeiten, ihre Gehölze zu schützen. Dabei komme es aber auch auf die Temperaturen an. „Bei sieben Grad unter Null kann man nichts mehr machen“, sagte Kaps.

Zudem könne nicht jeder Landwirt Schutzmaßnahmen ergreifen. Am effektivsten sei eine Frostschutzbewässerung, bei der in kalten Nächten die Bäume beregnet werden. Dadurch legt sich ein schützender Eismantel um die Blüten. Dafür seien jedoch große Wassermengen nötig, sagte Kaps. „Nicht jeder kann beregnen.“

Ebenso bringe es nur begrenzt etwas, Frostschutzfeuer auf den Plantagen zu entfachen. Die Wärme strahle nicht weit genug ab, um einen ganzen Baum zu schützen. Im ungünstigsten Fall könne eine Seite verbrennen und die andere trotzdem erfrieren. Die Apfelbäume zum Schutz vor Frost wie ein Bäumchen auf dem heimischen Balkon in Flies einzupacken, sei auf den großen Flächen der Obstbaubetriebe unmöglich. 

Der Deutsche Wetterdienst sagt für die kommenden Nächte zum Teil strengen Nachtfrost voraus. Erst gegen Ende der Woche sollen sich die Temperaturen nachts wieder im Plusbereich bewegen.