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Nach dem Feuer Notre-Dame: Das sind die wertvollsten Kirchenschätze der französischen Kirche

16.04.2019, 08:17
Feuerwehrleute beim Einsatz an Notre-Dame
Feuerwehrleute beim Einsatz an Notre-Dame AFP

Paris - Als am Montag in Paris die Flammen in der Kathedrale Notre-Dame loderten, stockte vielen der Atem. Die großen Sorgen kreisen dabei nicht nur um das äußere Erscheinungsbild des imposanten Bauwerks, sondern auch um die vielen Schätze, die im Inneren zu finden sind.

Von unschätzbarem Wert sind dabei vor allem die Passionsreliquien, etwa die Heilige Krone, die Jesus nach der Überlieferung aus drei der vier Evangelien am Tag seiner Kreuzigung trug. König Ludwig IX. sicherte sich die Reliquie im Jahr 1237 in Konstantinopel und brachte sie zwei Jahre später nach Paris, wo sie zunächst in der Saint-Chapelle und später in Notre-Dame selbst aufbewahrt wurde.

Rettung durch Päpstlichen Ritterorden

Da das mittlerweile vollständig gelöschte Feuer zunächst nicht bis zum Kirchenschatz vordrang, konnte der Orden der Ritter vom Heiligen Grab von Jerusalem die Reliquie in Sicherheit bringen.

Gemeinsam mit zahlreichen anderen Gegenständen wird sie vorübergehend im Rathaus der Stadt verwahrt, wie Frankreichs Kulturminister Franck Riester dem Sender LCI am Dienstagmorgen mitteilte.

Der 45-Jährige berichtete dennoch von einer kritischen Situation im Verlauf des Brands. Es habe die reale Gefahr bestanden, dass der Nordglockenturm bei dem Brand zerstört wird, erklärte Riester, „und das hätte dann zur völligen Zerstörung von Notre Dame de Paris geführt.“ Nur dem außergewöhnlichen Mut der Feuerwehr sei es zu verdanken, dass ein solches Horror-Szenario nicht eingetreten sei.

Sorge um Rosenfenster von Notre-Dame

Während die Rettung der Heiligen Krone für Erleichterung sorgte, bleibt die Ungewissheit über zahlreiche weitere charakteristische Bestandteile der Kathedrale. Über den Zustand des imposanten Rosenfensters, das bekannteste Glasfenster in Notre-Dame, ist noch nichts bekannt.

Die 16-teilige Glasmalerei mit einem Durchmesser von 13 Metern befindet sich im Nordquerhaus und damit in gefährlicher Nähe zu einem der hauptsächlichen Brandherde des gestrigen Abends. Bei Twitter teilten zahlreiche Nutzer Bilder mit persönlichen Erinnerungen aus ihren Besuchen der Kathedrale.

Nach Informationen der „Bild“ waren zum Zeitpunkt des Brandes außerdem 13 der insgesamt rund 50 Gemälde aus dem Besitz der Kathedrale in den Seitenkapellen aufgehängt. Ebenso wie 37 Statuen der Jungfrau Maria verzieren sie den Innenraum der Kirche, über dessen genauen Zustand es noch keine gesicherten Informationen gibt. (bc)