Energiewende Nordex-Schließung: Letzter deutscher Hersteller von Windrädern vor dem Aus
Der Landesverband für Erneuerbare Energie (LEE) MV hat die Schließung der Rotorblattfertigung des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex in Rostock als klare Fehlentscheidung bezeichnet.
Rostock - Der Landesverband für Erneuerbare Energie (LEE) MV hat die Schließung der Rotorblattfertigung des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex in Rostock als klare Fehlentscheidung bezeichnet. „600 Arbeitsplätze gehen in Rostock verloren - das ist Wahnsinn, denn wir brauchen gerade jetzt die Windkrafträder, um die Energiewende in Deutschland und in Mecklenburg-Vorpommern voranzutreiben“, sagte der Verbandsvorsitzende Johann-Georg Jaeger am Donnerstag in Rostock.
Jaeger sagte weiter: „In ein, zwei Jahren werden wir jedes Rotorblatt brauchen - und zwar aus Indien und aus Deutschland und auch zu höheren Preisen.“ Die Schließung des Werkes müsse ein klarer Appell an die Politik sein: „Wachen Sie endlich auf. Die Unternehmen in der Erneuerbaren-Energien-Branche brauchen klare Rahmenbedingungen für schnellere Genehmigungsverfahren, ansonsten schaffen wir die Energiewende nicht.“
Nordex stellt bisher in Rostock Flügel für Windräder her
Nordex hatte bereits im Februar angekündigt, Ende Juni die Flügelfertigung in Rostock zu schließen. Als Gründe gab das Unternehmen das schwierige Markt- und Wettbewerbsumfeld sowie eine Verschiebung der Nachfrage an. Für die verbliebenen Mitarbeiter wurde eine Transfergesellschaft eingerichtet.
Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, hatte zuvor betont, dass die Verlegung der Produktion nach Indien auch wegen des Transports der fertigen Flügel über Tausende Kilometer klimapolitisch nicht sinnvoll sei. „Wenn wir jetzt von der Stärkung der Energiewende und der erneuerbaren Energien reden, dann müssen wir dafür sorgen, dass wieder Arbeitsplätze in Deutschland entstehen.“ Die Wertschöpfung müsse in Deutschland bleiben. Laut Friedrich ist kein neuer Investor für das Gelände in Sicht.