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Norddeutschland Norddeutschland: Rund 1.200 Polizisten bei Großrazzia im Rockermilieu

24.05.2012, 15:56
Vermummte Polizisten stehen am Donnerstag in Bissendorf bei Hannover vor der Toreinfahrt des Hells Angels Präsidenten Frank H. Im Zuge einer groß angelegten Razzia im Kieler Rocker-Milieu hat es am Donnerstag auch eine Durchsuchung in Niedersachsen gegeben. (FOTO: DPA)
Vermummte Polizisten stehen am Donnerstag in Bissendorf bei Hannover vor der Toreinfahrt des Hells Angels Präsidenten Frank H. Im Zuge einer groß angelegten Razzia im Kieler Rocker-Milieu hat es am Donnerstag auch eine Durchsuchung in Niedersachsen gegeben. (FOTO: DPA) dpa

Kiel/AFP. - An dem Einsatz am Donnerstag seien rund 1200 Beamte beteiligt gewesen, darunter 400 Spezialkräfte aus mehrere Bundesländern, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts Schleswig-Holstein in Kiel. Bei den Razzien seien fünf Personen vorläufig festgenommen worden.

Hintergrund waren den Angaben zufolge Ermittlungen wegen Körperverletzung, Erpressung, Menschen- und Waffenhandel sowie Korruption gegen Mitglieder des vor einigen Monaten verbotenen „Hells Angels„-Ablegers in Kiel. Der Sprecherin zufolge fanden auch Durchsuchungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Verdacht auf ein Tötungsdelikt statt. Nähere Angaben machte sie nicht.

Schwerpunkt der Razzia war nach Auskunft der Polizei das Rotlichtviertel in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel. Außerdem wurden Objekte im Kieler Umland sowie in Niedersachsen und Hamburg durchsucht. Die Kieler „Hells Angels“ waren am 31. Januar 2012 vom Landesinnenministerium verboten worden.

Mitglieder der „Hells Angels“ und konkurrierender Rockergruppierungen wie den „Bandidos“ gehören nach Erkenntnissen deutscher Ermittlungsbehörden zur organisierten Kriminalität, etwa im Bereich des Drogen- und Menschenhandels. Die Bundesländer verboten mehrfach regionale Ableger, weil sie zum Zweck der Begehung von Straftaten bestanden. In Schleswig-Holstein wurden bisher drei Clubs aufgelöst.