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Umwelt Norddeutschland für Aufbau grüner Wasserstoffinfrastruktur

Grüner Wasserstoff ist für die norddeutschen Länder die Zukunft. Entsprechend machen sie sich für den Ausbau der Infrastruktur stark. Alles bezahlen wollen die Küstenländer jedoch nicht.

Von dpa 27.05.2024, 15:15
Der Hinweis Wasserstoff ist an einem Rohr in einem Verteilzentrum angebracht.
Der Hinweis Wasserstoff ist an einem Rohr in einem Verteilzentrum angebracht. Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Berlin - Die norddeutschen Länder setzen auf einen gemeinsamen Aufbau einer grünen Wasserstoffinfrastruktur. „Wir müssen jetzt die Rahmenbedingungen so gestalten, dass Wasserstofferzeugungsanlagen und Speicher hier im Norden entstehen und Investitionsentscheidungen auch aus der privaten Wirtschaft planungssicher gefällt werden können“, sagte Schleswig-Holsteins Energieminister Tobias Goldschmidt (Grüne) am Montag laut einer Mitteilung in Berlin bei der Veranstaltung „Wasserstoff im Norden: Wir sichern die Infrastruktur für morgen“. Goldschmidt hatte Politikerinnen und Politiker, Wirtschaftsvertreter und Wissenschaftler aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in die Landesvertretung in Berlin eingeladen.

„Norddeutschland hat schon heute beste Voraussetzungen für eine klimaneutrale Wasserstoffwirtschaftsregion“, sagte Goldschmidt. Erneuerbare Energien, innovative Industrieunternehmen, starke Energiewende-Infrastrukturen sowie die Häfen machten die Küstenregion stark. Niedersachsens Wirtschaftsstaatssekretär Frank Doods (SPD) betonte die Bedeutung des Nordens bei der Speicherung von Wasserstoff: „Bereits heute befindet sich ein großer Teil der Kavernen in Norddeutschland.“ Bisher für Erdgas genutzt, müssten sie in den kommenden Jahren auf die Speicherung von Wasserstoff umgerüstet werden. Mit Blick auf die prognostizierte Verdopplung des Speicherbedarfs sagte Doods: „Bei diesen Herausforderungen ist es wichtig, dass der Bund jetzt schnellstmöglich die angekündigte Speicherstrategie vorlegt und dabei die Länder beteiligt.“

Bremens Wirtschaftsstaatsrätin Maike Frese verwies auf die potenziell hohe Zahl an Abnehmern im Norden. Dies sei gut für die Wasserstoffwirtschaft beim Hochlauf und auch für die Industrie selbst, „weil grüne Energie und grüner Wasserstoff vor Ort perspektivisch günstige Energiepreise ermöglichen wird“. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretärin Ines Jesse (SPD) machte sich gleichzeitig für eine bessere Ost-West-Verknüpfung im Wasserstoffkernnetz sowie für eine Synchronisierung zwischen dem Netzausbau und EU-Förderprojekten stark.

Hamburgs Wirtschaftsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) wiederum nahm den Bund und die EU beim Aufbau seeseitiger Importinfrastrukturen in den Häfen in die Pflicht: „Über die Terminals in den norddeutschen Häfen werden schließlich nicht nur Importe von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten sowie deren Verteilung nach ganz Deutschland ermöglicht, sondern auch Wertschöpfungspotenziale für die gesamte Volkswirtschaft geschaffen.“