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Forstwirtschaft Niedersächsischer Wald zählt zu den gesündesten im Land

Jährlich untersucht das Bundeslandwirtschaftsministerium den Zustand der deutschen Wälder und schaut dafür unter anderem in die Baumkronen. Das Ergebnis für Niedersachsen ist im Vergleich positiv.

Von dpa Aktualisiert: 13.05.2024, 13:54
Blick in die Kronen von einem Buchenwald bei Göttingen.
Blick in die Kronen von einem Buchenwald bei Göttingen. Swen Pförtner/dpa/Archivbild

Hannover/Berlin - Der niedersächsische Wald zählt bundesweit zu den gesündesten. Auf 24 Prozent der Waldfläche standen im vergangenen Jahr Bäume, die deutliche Schäden in der Baumkrone aufweisen, wie aus der Waldzustandserhebung hervorgeht, die das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag in Berlin vorstellte. Im Vorjahr war in dem Bundesland noch auf 27 Prozent der Waldfläche der Zustand von Bäumen deutlich zu schlecht.

Die Erhebung spricht von deutlichen Schäden an der Baumkrone, wenn sie mehr als ein Viertel ihrer Blätter verloren hat und damit von sogenannter Kronenverlichtung betroffen ist. Beim Blick auf die vier Hauptbaumarten steht in Niedersachsen die Kiefer am besten dar. Auf zwölf Prozent (Vorjahr 17 Prozent) der Kiefernwald-Fläche stehen deutlich geschädigte Bäume. Bei Eiche, Fichte und Buche sind es jeweils 49, 42 und 39 Prozent der Flächen (53, 43, 47). Nur in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist der Anteil der geschädigten Waldflächen geringer, wobei für die Stadtstaaten Bremen und Hamburg keine Zahlen vorliegen.

Bundesweit gab es auf 36 Prozent der Waldflächen deutliche Kronenverlichtungen, gegenüber 35 Prozent im Jahr 2022. Gar keinen Kronenschaden hätten 20 Prozent der untersuchten Bäume. Laut der Erhebung gab es im vergangenen Jahr weder deutliche Verbesserungen noch Verschlechterungen. Vor allem ältere Bäume über 60 Jahre seien von Kronenverlichtung betroffen. „Der Wald entwickelt sich zum Dauerpatienten“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).

Einen merklichen Rückgang gebe es beim Absterben von Fichten. Grund dafür ist laut der Untersuchung, dass die durch starke Trockenheit seit 2018 ausgelöste Massenvermehrung des Borkenkäfers ihren Höhepunkt überschritten hat.

Die Daten für die jährliche Waldzustandserhebung werden seit den 1980er Jahren über ein Netz von Stichproben erfasst. Dabei wird der Zustand der Baumkronen eingeschätzt. Wald bedeckt rund ein Drittel der gesamten Landesfläche Deutschlands.