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Vor Autogipfel Niedersachsenmetall gegen Kaufprämie für E-Autos

Sollen Käufer von E-Autos wieder gefördert werden? Überlegungen dazu gibt es angesichts der Krise der Branche. Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall zieht etwas anderes vor.

Von dpa 22.09.2024, 13:48
In der Krise der Autobranche gibt es Überlegungen neuer Förderung für E-Autos - der Arbeitgeberverband Niedersachsen spricht sich dagegen aus und fordert Technologieneutralität. (Symbolbild)
In der Krise der Autobranche gibt es Überlegungen neuer Förderung für E-Autos - der Arbeitgeberverband Niedersachsen spricht sich dagegen aus und fordert Technologieneutralität. (Symbolbild) Julian Stratenschulte/dpa

Hannover - Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall hat vor dem sogenannten Autogipfel am Montag eine mögliche Neuauflage der E-Auto-Prämie als wenig hilfreich kritisiert. „Es wäre entschieden zu kurz gedacht, mit ständig neuen Subventionen wie einer Neuauflage der Kaufprämie für E-Autos oder gar einer Abwrackprämie für funktionierende Verbrenner die Misere der Autoindustrie heilen zu wollen“, mahnte Niedersachsenmetall-Chef Volker Schmidt. „Die Akzeptanz von E-Autos lässt sich nicht herbeisubventionieren.“

Angesichts der Branchenkrise hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für Montag Vertreter der Autobranche zu einem Treffen eingeladen. Er hat neue Fördermaßnahmen für Elektroautos in Aussicht gestellt, darunter steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen. Die bisherige Kaufprämie war wegen knapper Kassen 2023 ausgelaufen.

Technologieneutralität gefordert

Die Krise bei Zulieferern und Autobauern sei die unmittelbare Folge von zuvor nie gekannten Eingriffen der Politik in die Entwicklung von Antriebstechnologien, sagte Schmidt. Die langjährige politische Vorgabe elektrisch angetriebener Autos sei angesichts der zwischenzeitlichen „Entwicklung weiterer alternativer Antriebstechnologien zur Dekarbonisierung des Verkehrs zudem überholt“. Er sprach sich für konsequente Technologieneutralität in der Antriebsfrage aus.

„Wir sollten das Eine tun, ohne das Andere zu lassen und für eine CO2-Reduktion im Verkehr auf alle dafür infrage kommenden Technologien zurückgreifen“, forderte Schmidt. China und die USA investierten „extrem“ in Forschung und Produktion: „Wir laufen Gefahr, bei diesem Thema binnen weniger Jahre abgehängt zu werden.“ 

Schmidt: Nicht der Verbrenner ist das Problem

Chancen biete der Einsatz erneuerbarer synthetischer Kraftstoffe. „Nicht der Verbrenner ist das Problem, sondern das, was in den Tank gefüllt wird“, betonte Schmidt. „Wirklich kurzfristig wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel kommen am verstärkten Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe im Verkehr nicht vorbei.“