80 Jahre Auschwitz-Befreiung Niedersachsen erinnert an Opfer des Nationalsozialismus
Der 27. Januar ruft die Verbrechen des Holocaust jedes Jahr ins Gedächtnis. In Osnabrück verbinden Kirchen das Gedenken mit dem Appell, sich heute gegen Hass und Menschenverachtung einzusetzen.
Osnabrück - 80 Jahre nach der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz gedenken auch in Niedersachsen und Bremen an vielen Orten Menschen der Opfer des Holocausts. In Osnabrück und Umgebung startete die Aktion „Unser Kreuz hat keinen Haken“: Banner mit dieser Aufschrift hängen an katholischen und evangelischen Kirchen sowie kirchlichen Gebäuden.
Die Kampagne will auf das Erstarken rechtsextremer Tendenzen hinweisen und aktiv gegen Hass und Rassismus eintreten. Der Generalvikar des Bistums Osnabrück, Ulrich Beckwermert, sagte: „Die Aktion ist ein Ausrufezeichen vor der anstehenden Bundestagswahl. Sie erinnert daran, sich für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus zu engagieren und am 23. Februar wählen zu gehen.“
„Befreiung endet niemals“ - Auftrag für heute
Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im von der Wehrmacht besetzten Polen. Die Nationalsozialisten hatten rund 1,3 Millionen Menschen in das Lager verschleppt. Etwa 1,1 Millionen wurden getötet, darunter etwa eine Million europäische Juden. Seit 1996 ist der 27. Januar nationaler Gedenktag.
„Befreiung endet niemals“ ist der Titel der Gedenkstunde in der Gedenkstätte Ahlem in Hannover. Dort wird Michael Fürst, Präsident des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, erwartet. Weitere Gedenkveranstaltungen gab es unter anderem in Bremen, Oldenburg, Braunschweig und Delmenhorst.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte bereits am Donnerstag bei einer Gedenkstunde anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Lagers Auschwitz in Berlin: „Wir gedenken und ehren der Opfer, aber unser Auftrag geht weit darüber hinaus: Nie wieder!“ Wir Lebenden dürften nicht zulassen, dass sich dieser Tiefpunkt der Geschichte wiederholt, betonte der niedersächsische Regierungschef.