Niederlande Niederlande: Biermagnat Alfred Heineken starb mit 78 Jahren

Den Haag/dpa. - Der niederländische Biermagnat Alfred Heinekenist tot. Im Alter von 78 Jahren ist der Großaktionär und langjährigeChef der zweitgrößten Brauerei der Welt am Donnerstagabend in seinerWohnung in Noordwijk bei Den Haag gestorben. Er war 60 Jahre in demKonzern aktiv, den sein Großvater begründet hatte. Im kommenden Aprilwollte er seine letzte Funktion, den Vorsitz im Verwaltungsrat derHeineken Holding, an seine Tochter Charlene übertragen.
«Freddy» Heineken, wie er in den Niederlanden genannt wurde, littseit April vorigen Jahres an den Folgen einer Gehirnblutung. Für denKonzern wurde eine viertägige Trauer angeordnet. Die Beerdigungfindet im engsten Familienkreis statt.
Alfred Heineken hat das Unternehmen von 1971 bis 1989 alsVerwaltungsratschef geführt und zu einem Weltkonzern ausgebaut.Heineken ist eine der weltweit größten Brauereien, die ihr Bier in170 Ländern verkauft. Als erster ausländischer Brauriese kaufte sichniederländische Großbrauer im Februar 2001 auch auf dem deutschenBiermarkt ein. Der Konzern gründete ein Gemeinschaftsunternehmen mitder Münchner Schörghuber-Gruppe.
Im November hatte Alfred Heineken angekündigt, dass er sich imApril 2002 auch aus dem Verwaltungsrat der Heineken-Holdingzurückziehen werde. Die Familie Heineken besitzt 50 Prozent derAnteile an der Holding, die ihrerseits über 50 Prozent desUnternehmens Heineken NV verfügt. Die Position in der Holding solltenach Heinekens Wunsch seine Tochter Charlene einnehmen, die dort seit1988 sitzt. Ihr Ehemann gehört dem Aufsichtsrat der Heineken NV an.Im vorigen Jahr ist ein Versuch unzufriedener Heineken-Aktionäregescheitert, durch Einschaltung der Gerichte den Einfluss von AlfredHeineken auf den Konzern zu begrenzen.
1983 war Heineken zusammen mit seinem Chauffeur in Amsterdamentführt und drei Wochen lang im Hafenviertel gefangen gehaltenworden. Für seine Freilassung sollen 35 Millionen Gulden gezahltworden sein.
Alfred Heineken galt als kreativer Tausendsassa. Mitarbeiter undFreunde bescheinigten ihm «diktatorische Züge» als Konzernchef, aberauch ein Gefühl für das, was bei dem Mann auf der Straße ankommt. Soseien auch Reklame-Kampagnen auf seine Ideen zurückgegangen. InNachrufen wurde er auch als Hobby-Komponist, Erfinder und Freund derbildenden Küste gewürdigt.