Newsticker zur Tragödie von Germanwings-Flug 4U9525 Newsticker zur Tragödie von Germanwings-Flug 4U9525: Fluglinien ändern Cockpit-Regeln nach absichtlichem Absturz

Ein Germanwings-Flugzeug ist am Dienstagmittag in Südfrankreich abgestürzt. An Bord von Flug 4U9525 befanden sich 144 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder.
Es gibt keine Überlebenden, unter den Opfern befinden sich vermutlich 75 Deutsche, darunter 16 Schüler und zwei Lehrerinnen eines Gymnasiums in Haltern. Am Mittwochabend wurden erste Leichenteile geborgen.
Der Co-Pilot (27) aus Montabaur hat den Airbus absichtlich zum Absturz gebracht, das ergab die Auswertung des Sprachrekorders.
Andreas L. unterbrach seine Piloten-Ausbildung für mehrere Monate. Verschiedene Medien berichten, dass ein Burnout der Grund dafür gewesen sei.
Immer mehr Fluggesellschaften ändern ihre Regelungen für die Besetzung des Cockpits, damit niemals nur eine Person dort anwesend ist.Ein Germanwings-Flugzeug ist am Dienstagmittag in Südfrankreich abgestürzt. An Bord von Flug 4U9525 befanden sich 144 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder.
Es gibt keine Überlebenden, unter den Opfern befinden sich vermutlich 75 Deutsche, darunter 16 Schüler und zwei Lehrerinnen eines Gymnasiums in Haltern. Am Mittwochabend wurden erste Leichenteile geborgen.
Der Co-Pilot (27) aus Montabaur hat den Airbus absichtlich zum Absturz gebracht, das ergab die Auswertung des Sprachrekorders.
Andreas L. unterbrach seine Piloten-Ausbildung für mehrere Monate. Verschiedene Medien berichten, dass ein Burnout der Grund dafür gewesen sei.
Immer mehr Fluggesellschaften ändern ihre Regelungen für die Besetzung des Cockpits, damit niemals nur eine Person dort anwesend ist.
Und damit unsere Berichterstattung für diesen Tag. Ab morgen früh halten wir Sie wieder auf dem Laufenden. Der Ticker zum Nachlesen:
+++20:38 Uhr: Nach der Aufklärung der Absturzursache ziehen die größten deutschen Fluggesellschaften Konsequenzen und wollen die Zwei-Personen-Regel im Cockpit einführen. Künftig soll sich kein Pilot mehr allein im Cockpit aufhalten dürfen, wie Matthias von Randow, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend sagte.
+++20:25 Uhr: Mit Einbruch der Dunkelheit ist am Donnerstagabend die Bergung der Opfer in den französischen Alpen unterbrochen worden. Bis in die Dämmerung hinein waren noch Hubschrauber gestartet und gelandet. Rund 50 bis 70 Experten waren den ganzen Tag an der Absturzstelle des Airbus A320 im Einsatz, auch um den zweiten Flugschreiber zu suchen. Fünf Spezialeinsatzkräfte sollten auch in dieser Nacht die Absturzstelle sichern. Morgen früh soll der Einsatz fortgeführt werden.
+++19:55 Uhr: Und auch Air Berlin hat eine ähnliche Neuerung für ihre Cockpits angekündigt.
+++18.52 Uhr: Nach Norwegian Air haben auch Air Canada, Easyjet und Icelandair neue Regelungen für das Cockpit angekündigt. Zu jeder Zeit eines Fluges müssten zwei Personen anwesend sein, teilen die Gesellschaften unabhängig voneinander mit.
+++18:45 Uhr: Wir haben noch einmal grafisch aufgearbeitet, wie die Cockpit-Verriegelung funktioniert.
+++18:40 Uhr: Das Joseph-König-Gymnasium in Haltern will am Freitag bei zwei Trauerfeiern der 16 beim Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Schüler und zwei Lehrerinnen gedenken. Die Schüler der Stufen 8 bis 12 treffen sich vormittags in einer Kirche, für die jüngeren Schüler wird es nach Auskunft der Schulleitung eine Feier in der Schule geben. Bei beiden Feiern ist die Öffentlichkeit nicht zugelassen.
+++18:26 Uhr: Und auch das ZDF streicht seine Satire-Shows: Am Freitag verzichtet der Sender auf die Ausstrahlung der „heute show“ mit Oliver Welke und Jan Böhmermanns „Neo Magazin Royale“.
Wohnsitze von Andreas L. wurden durchsucht
+++18:15 Uhr: Mittlerweile wurden die Wohnsitze von Andreas L. in Montabaur und am Stadtrand von Düsseldorf von der Polizei durchsucht.
+++17:55 Uhr: Wir haben noch einmal die Eckdaten der Pilotenausbildung zusammengefasst.
+++17:48 Uhr: Co-Pilot Andreas L. war nach Angaben der Düsseldorfer Bezirksregierung erst 27 Jahre alt. Zuvor war von einem Alter von 28 Jahren ausgegangen worden.
+++17:36 Uhr: Die Pressekonferenz mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr im Video.
+++17:21 Uhr: Beim Absturz sind nach neuesten Informationen 75 Deutsche ums Leben gekommen. Dies teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Bislang war man von mindestens 72 getöteten Bundesbürgern ausgegangen. Laut Auswärtigem Amt hatten vier der Deutschen eine weitere Staatsbürgerschaft. Von den sogenannten Doppelstaatlern kamen drei aus Kasachstan. Ein Todesopfer hatte sowohl die deutsche als auch die japanische Nationalität. Bei einem Opfer sei die Nationalität noch nicht geklärt.
+++17:15 Uhr: Dass die Handlung von Andreas L. einen terroristischen Hintergrund hatte, bleib weiter sehr unwahrscheinlich. Bei den routinemäßigen Sicherheitsüberprüfungen des Germanwings-Co-Piloten hat die Luftaufsicht keine Auffälligkeiten festgestellt. Das teilte die Düsseldorfer Bezirksregierung mit. Zuletzt sei dem 27-Jährigen Ende Januar bescheinigt worden, dass keine strafrechtlichen oder extremistischen Sachverhalte gegen ihn vorliegen.
+++17:08 Uhr: Die Stadt Köln hat ein Online-Kondolenzbuch für die 150 Opfer der 4U9525-Katastrophe eingerichtet.
+++16:55 Uhr: Mehrere Medien, unter anderem „FAZ“, „Passauer Neue Presse“ und „Spiegel Online“-Reporter Matthias Gebauer, berichten unter Berufung auf Bekannte von Andreas L., dass der Co-Pilot seine Ausbildung wegen eines Burnout-Syndroms unterbrach. Von einer Unterbrechung hatte auch Lufthansa-Chef Carsten Spohr berichtet.
TV-Sender ändern ihr Programm
+++16:50 Uhr: Erneut haben mehrere TV-Sender aufgrund der Germanwings-Tragödie ihr Programm geändert. So verzichtet die ARD auf die Ausstrahlung des Satire-Magazins „extra 3“, RTL verschiebt das Flugzeug-Drama „Starfighter“.
+++16:45 Uhr: Ermittler haben nach dpa-Informationen die Durchsuchung der beiden Wohnsitze des Co-Piloten Andreas L. vorbereitet. Sowohl vor seinem Elternhaus in Montabaur im Westerwald als auch vor seiner Wohnung am Stadtrand von Düsseldorf war am Donnerstag die Polizei aufgezogen.
+++16:35 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel ist soeben vor die Presse getreten: „Die neuen Entwicklungen geben der Tragödie eine neue, schier unfassbare Dimension. Das geht über jedes Vorstellungsvermögen hinaus.“
+++16:20 Uhr: Die Fluggesellschaft Norwegian Air will künftig verbieten, dass sich nur ein Pilot im Cockpit befindet. „Ab sofort müssen immer zwei Leute im Cockpit sein“, sagte eine Sprecherin der norwegischen Fluglinie. „Das bedeutet, dass wenn einer der Piloten das Cockpit verlässt, etwa um auf Toilette zu gehen, eines der Crewmitglieder ins Cockpit gehen muss.“
+++16:08 Uhr: Unser Reporter Martin Boldt ist ebenfalls in Montabaur vor Ort. Die Menschen in der Kleinstadt sind fassungslos darüber, dass einer von ihnen die schreckliche Tat begangen haben soll. Das Elternhaus von Andreas L. wird belagert, die Stadtverwaltung ist zu keiner Stellungnahme bereit. Lesen Sie hier den vollständigen Bericht aus.
Leichenbergung kann noch zwei Wochen dauern
+++16:00 Uhr: Die weitere Bergung der Leichen am Unglücksort in den französischen Alpen könnte nach Angaben der Gendarmerie noch 10 oder 15 Tage dauern. Die bisher geborgenen Leichen würden in einem in der Nähe provisorisch eingerichteten Labor auf ihre Identität untersucht. Mehr als 30 DNA-Spezialisten und Rechtsmediziner arbeiten an der Identifizierung.
+++15:56 Uhr: Das Haus der Familie des Co-Piloten Andreas L. in Montabaur wird mittlerweile von der Polizei geschützt. Die Angehörigen des 28-Jährigen werden von Seelsorgern der evangelischen Kirche betreut.
+++15:30 Uhr: Unsere Reporterin Petra Pluwatsch ist vor Ort in Montabaur. Sie berichtet: „Ein einzelner Polizeiwagen steht vor dem Haus von Andreas L. Die Jalousien an dem Gebäude sind heruntergelassen. Vor dem Haus wartet die Presse mit Kameras und Aufnahmegeräten. Die Straße liegt wie ausgestorben da. Keiner der Anwohner scheint sich in diesen Stunden vor die Tür zu wagen.“
Hintergründe bleiben völlig schleierhaft
+++15:25 Uhr: Kurz nach dem Absturz von 4U9525 schrieb ein Freund von Co-Pilot Andreas L. laut „Rhein-Zeitung“ als Trauer-Bekundung: „Noch gestern haben wir uns unterhalten, was wir nach deiner Rückkehr alles machen können. Jeden Tag hast du mich zum Lächeln gebracht...“
+++15:08 Uhr: Die Pressekonferenz von Lufthansa-Chef Carsten Spohr in Köln ist beendet. Er bestätigte die französischen Informationen über die Umstände des Absturzes. Die Hintergründe für das Verhalten von Co-Pilot Andreas L. bleiben aber weiterhin völlig schleierhaft.
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+++15:00 Uhr: Auch das Vertrauen in das Piloten-Auswahlverfahren ist ungebrochen groß, betonte der Lufthansa-Chef. Zum Verhalten von Andreas L. sagte er: „Wenn ein Mensch 149 andere mit in den Tod nimmt, ist das für mich etwas anderes als 'Selbstmord'.“
+++14:58 Uhr: Dem Piloten, der das Cockpit nach dem Erreichen der Reiseflughöhe verlassen hatte, ist kein Vorwurf zu machen: „Er hat vorbildlich gehandelt“, sagte Spohr.
+++14:48 Uhr: Inzwischen werden immer mehr Informationen über den Co-Piloten Andreas L. bekannt. Über die Gründe, weshalb er die Maschine zum Absturz brachte, gibt es noch keine näheren Informationen. Menschen, die Andreas L. kannten beschreiben ihn als „leidenschaftlichen Flieger“. Hier geht es zu einem Kurz-Portrait.
+++14:46 Uhr: Auf die Frage, warum Andreas L. seine Ausbildung vor sechs Jahren unterbrochen hat, antwortete Spohr: „Darüber darf ich keine Auskünfte geben.“ Die Unterbrechung habe mehrere Monate gedauert, danach habe der L. allerdings alle medizinischen Tests bestanden.
„Mehr als erschütternd“
+++14:44 Uhr: Der Absturz von 4U9525 mit all seinen Begleitumständen sei laut Spohr „das Schlimmste, was in der Lufthansa-Historie passiert ist.“ Der Lufthansa-Chef betonte: „Wir haben natürlich trotzdem vollstes Vertrauen in unsere Piloten, es sind die besten der Welt.“
+++14:42 Uhr: Spohr erklärte auf einer Pressekonferenz: „Er war seit 2013 Co-Pilot auf dem Airbus A320. Vor sechs Jahren gab es eine kurze Unterbrechung in seiner Ausbildung. In der Folge hat er aber alle medizinischen und psychologischen Tests bestanden. Er war zu 100 Prozent flugtauglich.“
+++14:40 Uhr: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat den Ermittlungsstand aus Frankreich bestätigt, Lufthansa-Chef Carsten Spohr ebenfalls. „In unseren schlimmsten Alpträumen hätten wir uns so etwas nicht vorstellen können“, sagte Spohr. Die neuen Erkenntnisse seien „mehr als erschütternd“, so Dobrindt.
+++14:31 Uhr: Der Pilot von 4U9525 hatte vergeblich versucht, wieder ins Cockpit zu kommen. Details zum Verriegelungs-Mechanismus der Tür gibt es hier.
+++14:10 Uhr: Verkehrspiloten werden nach Einschätzung des Luftverkehrsexperten Gerold Wissel nur zu Beginn ihres Berufslebens intensiv auf ihre psychische Eignung und Stabilität getestet. Später folgten regelmäßige medizinische Checks, in denen auch Gespräche über die allgemeine Lebenssituation der Piloten geführt würden, sagte Wissel. Regelmäßige Persönlichkeitstests gebe es aber nicht.
Bei Auffälligkeiten soll Alarm geschlagen werden
Es gebe klare Vorgaben an die Crews, auffälliges Verhalten bei Kollegen zu melden, was auch anonym geschehen könne, berichtete der Experte. Die Beschäftigten seien gehalten, schon bei kleinsten Anzeichen etwa von Alkoholismus, Depressionen oder psychischer Instabilität Alarm zu schlagen. „Das geschieht auch. Selbst beim Briefing vor dem Start kann der Kapitän noch jedes Besatzungsmitglied vom Flug ausschließen, wenn es sich auffällig verhält.“ Auch habe der Co-Pilot das Recht, den Kapitän abzulehnen.
+++13:45 Uhr: Der Fliegerverein LSC Westerwald hatte bereits am Mittwoch eine Traueranzeige für den Co-Piloten Andreas L. im Netz geschaltet. „Er konnte sich seinen Traum erfüllen, den Traum, den er jetzt so teuer mit seinem Leben bezahlte“, heißt es darin.
+++13:40 Uhr: Hier noch einmal eine Zusammenfassung: Der Co-Pilot hat den Airbus absichtlich zum Absturz gebracht, das ergab die Auswertung des Sprachrekorders. Der Pilot hatte demnach das Cockpit verlassen, um auf die Toilette zu gehen, und das Kommando seinem Kollegen übergeben. Als er zurück ans Steuer wollte, konnte er die automatisch verriegelte Kabinentür nicht mehr öffnen. Die plausibelste Deutung geht dahin, dass der Copilot vorsätzlich verhindert hat, dass die Tür geöffnet wird. Auf Ansprache des Towers hat Andreas L. nicht reagiert. Ein Notruf wurde nicht abgesetzt.
Schreie der Passagiere
Der Stimmenrekorder hat bis zuletzt schweres Atmen aus dem Cockpit aufgezeichnet, gesagt hatte der Co-Pilot nichts mehr, erklärte der Staatsanwalt. In den letzten Minuten, bevor der A320 mit 150 Menschen an Bord an einer Felswand zerschellt ist, hämmerten der ausgesperrte Kapitän und die Crew von außen gegen die Cockpit-Tür. „Die Schreie der Passagiere hören wir erst in den letzten Sekunden auf dem Band“, sagten die Ermittler. In den ersten 20 Minuten nach dem Start haben sich Pilot und Copilot demnach ganz normal unterhalten.
+++13:31 Uhr: Die Familie von Andreas L. ist auf dem Weg an den Absturzort. „Aber wir haben sie nicht mit den anderen Familien zusammengebracht“, sagte Staatsanwalt Robin.
+++13:17 Uhr: In ganz Europa gibt es nur drei Räume, in denen die Blackboxes von Flugzeugen ausgewertet werden können. Die Blackbox von Flug 4U9525 wurde in Paris untersucht. In einer animierten Grafik zeigen wir, wie so ein Raum funktioniert.
+++13:12 Uhr: Der Co-Pilot Andreas L. war 27 Jahre alt und lebte in Montabaur, in der Nähe von Koblenz, im Hause seiner Eltern.
+++13:09 Uhr: Die Familien der Opfer, des Piloten und des Co-Piloten wurden bereits über die neusten Erkenntnisse informiert. Der Staatsanwalt hat die Informationen über den gezielten Absturz etwa seit Mitternacht.
+++13:06 Uhr: Der Co-Pilot war ausreichend ausgebildet, um das Flugzeug alleine zu fliegen. Der Co-Pilot sei aber nicht als Terrorist erfasst, sagte der zuständige Staatsanwalt Brice Robin.
+++12:59 Uhr: „Die Schreie der Passagiere hören wir erst in den letzten Sekunden auf dem Band“, erklärten die Ermittler. Im Cockpit ist die ganze Zeit normale Atmung zu hören.
+++12:55 Uhr: Es habe keine Veranlassung für den Co-Piloten gegeben, das zu tun, sagt Staatsanwalt Brice Robin . Er habe keine Veranlassung gehabt, dem Piloten den Zugang zu verweigern. Er habe keinerlei Veranlassung, nicht auf Ansprache des Towers zu reagieren.
+++12:47 Uhr: Die französische Polizei geht davon aus, dass der 27-jährige Co-Pilot aus Montabaur den Absturz bewusst und gezielt herbeigeführt hat.
+++12:46 Uhr: Der Pilot soll von Außen versucht haben, wieder in das Cockpit zu gelangen, wurde aber vom Co-Piloten nicht hineingelassen.
+++12:45 Uhr: Der Co-Pilot soll den Auto-Piloten manipuliert haben. Es wurde während des kompletten Sinkfluges kein einziger Notruf abgesetzt.
+++12:41 Uhr: Bei einer Pressekonferenz in Frankreich wird bekannt, dass der Co-Pilot das Flugzeug zum Zeitpunkt des Absturzes allein gesteuert hat. Er soll den Sinkflug absichtlich eingeleitet haben.
+++12:23 Uhr: Zum Zeitpunkt des Unglücks befand sich nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft nur ein Pilot im Cockpit, der andere war ausgesperrt. „Einer war im Cockpit und der andere eben nicht“, sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa. Um welchen der beiden Piloten es sich handelte, sei unklar.
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64 Tote aus NRW
+++12:08 Uhr: Bei dem Flugzeugabsturz in Frankreich sind nach Angaben von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) 64 Menschen aus Nordrhein-Westfalen ums Leben gekommen. Das sagte Kraft am Donnerstag in Düsseldorf.
+++10:50 Uhr: Der Co-Pilot der verunglückten Germanwings-Maschine stammte aus Montabaur in Rheinland-Pfalz. Das sagte Stadtbürgermeisterin Gabriele Wieland (CDU) am Donnerstag. Er habe bei seinen Eltern in Montabaur gewohnt und auch einen Wohnsitz in Düsseldorf gehabt. „Insofern ist auch Betroffenheit da“, sagte Wieland.
+++10:20 Uhr: NRW- Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), die gerade noch am Unglücksort in Frankreich gewesen war, gedachte der Opfer mit ihren Mitarbeitern in der Düsseldorfer Staatskanzlei. Überall im Land unterbrachen Schüler und Lehrer den Unterricht. „Kurze Zeit war es totenstill, aber danach haben schon einige geschluchzt“, erzählte der Schüler eines Gymnasiums bei Köln. Auch im Kölner Dom wurde eine Gedenkminute eingelegt. Der Bundestag hatte bereits am Morgen der Opfer gedacht. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sagte, „wir trauern mit den Angehörigen und Freunden der Opfer“.
Gedenkminute um 10:53 Uhr
+++10:53 Uhr: In ganz NRW steht das Leben für einen Moment während der Gedenkminute für die Absturz-Opfer still.
+++10:50 Uhr: Hinterbliebene von Todesopfern des Germanwings-Flugzeugabsturzes sind auf dem südfranzösischen Flughafen Marseille-Provence gelandet. Mit an Bord des Airbus A321 reist auch ein Betreuer-Team, bestehend aus Seelsorgern, Ärzten und Psychologen. Außerdem ist ein zweiter Sonderflug mit einer Germanwings-Maschine für Angehörige der Crew am Donnerstagvormittag ab Düsseldorf geplant.
+++10:30 Uhr: Nach den Meldungen vom ausgesperrten Piloten rätseln Luftfahrtexperten über die Hintergründe: Im ARD-Morgenmagazin spricht WDR-Journalist Horst Kläuser von zwei möglichen Szenarien, warum der Pilot die Cockpit-Tür, die nach 9/11 nur noch von innen zu öffnen ist, seinem zurückkehrenden Kollegen verschlossen hielt. Entweder war er aufgrund einer plötzlichen Erkrankung oder einen Druckabfall im Cockpit außer Gefecht gesetzt. Über die zweite Möglichkeit - der Pilot öffnete bewusst nicht - möchte Kläuser nicht spekulieren.
+++10:00 Uhr: Heute um 14.30 Uhr soll es eine gemeinsame Pressekonferenz von Germanwings und Lufthansa in Köln geben. Dort will der Konzern über die Ursachensuche nach dem Airbus-Absturz informieren.
+++9:36 Uhr: Der Verkehrsausschuss des Bundestags will sich nach dem Germanwings-Absturz mit den Sicherheitsstandards der Airline befassen. „Wir hinterfragen alles“, sagte der Vorsitzende des Ausschusses, Martin Burkert (SPD), am Donnerstag der „Welt“. „Vom Sicherheits- und Werkstattkonzept der Germanwings, über Wartungsintervalle bis hin zur konkreten Technik im Airbus.“ Auch bei anderen Vorfällen in der Luftfahrt sei man so verfahren.
+++8:50 Uhr: Nordrhein-Westfalen bereitet sich auf die Schweigeminute um 10.53 Uhr vor. Die Glocken des Kölner Doms werden anders als am Aachener Dom nicht läuten. Es werden aber alle Gläubigen gebeten, sich zu beteiligen. Auch die Universität Köln schließt sich der Schweigeminute an.
+++8:10 Uhr: Der Copilot war seit September 2013 für die Fluggesellschaft tätig, teilte eine Lufthansa-Sprecherin mit. Er habe 630 Flugstunden absolviert. Vor der Anstellung sei der Mann an der Verkehrsfliegerschule der Lufthansa, der Muttergesellschaft von Germanwings, in Bremen zum Piloten ausgebildet worden. Der Flugkapitän der Unglücksmaschine war ein sehr erfahrener Pilot. Er war demnach seit über zehn Jahren für Lufthansa und Germanwings geflogen und hatte auf dem A320 mehr als 6000 Flugstunden absolviert.
+++7:35 Uhr: Weitere Spekulationen über den Hintergrund: Ein Germanwings-Pilot berichtet der Zeitung „Der Westen“, die 24 Jahre alte Unglücks-Maschine sei „eine unserer am häufigsten gegroundeten Flieger“ gewesen, konnte also aus technischen Gründen nicht fliegen. Bei den Germanwings-Piloten sei der Jet „entsprechend unbeliebt“ gewesen.
+++7:20 Uhr: Zu den Opfern des Absturzes der Germanwings-Maschine über den französischen Alpen gehören 16 Schüler. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern weckt dies Erinnerungen. Vor fast 30 Jahren kamen 20 Jugendliche aus Schwerin bei einem Flugzeugunglück um.
+++6:10 Uhr: Nun kommen längere Nachrichtenzusammenfassungen: Es müssen sich offenbar dramatische Szenen in dem Flugzeug abgespielt haben. Einer der Piloten vor dem Sinkflug das Cockpit verlassen und anschließend vergeblich versucht haben, die Tür zu öffnen, um wieder ins Cockpit zu kommen. „Der Mann draußen klopft leicht an die Tür, aber es gibt keine Antwort“, zitiert die Zeitung einen Ermittler. „Dann klopft er stärker an die Tür, und wieder keine Antwort. Es gibt keine Antwort. Und dann kann man hören, wie er versucht, die Tür einzutreten.“
Warum er das Cockpit verließ und warum das Flugzeug in den Sinkflug ging, sei unklar. „Sicher ist, dass ganz zum Schluss des Fluges der andere Pilot allein ist und die Tür nicht öffnet“, sagt der Ermittler laut „New York Times“.
Nach afp-Informationen höre man zu Beginn des Fluges eine normale Unterhaltung auf dem Sprachrekorder. „Dann hört man das Geräusch, wie ein Sitz zurückgeschoben wird, eine Tür, die sich öffnet und wieder schließt, Geräusche, die darauf hindeuten, dass jemand gegen die Tür klopft. Und von diesem Moment an bis zum Crash gibt es keine Unterhaltung mehr“, sagt der Ermittler. Zuvor hätten sich die beiden Piloten auf Deutsch unterhalten.
+++6:08 Uhr: Sowohl die Lufthansa als auch Germanwings könnten die neuesten Enthüllungen zunächst nicht bestätigen. Aus den Aufnahmen des bereits gefundenen Sprachrekorders soll laut afp und „New York Times“ demnach hervorgehen, dass einer der Piloten am Dienstag vor dem Sinkflug das Cockpit verlassen und anschließend vergeblich versucht habe, die Tür zu öffnen, um wieder ins Cockpit zu kommen.
+++3:15 Uhr: Auch die Nachrichtenagentur afp bestätigt die Meldung unter Berufung auf französische Ermittlerkreise.
+++0:35 Uhr: Die „New York Times“ twittert „Breaking News“ zum Germanwings-Absturz: Einer der Piloten sei zum Zeitpunkt des Absturzes aus dem Cockpit ausgesperrt gewesen.
+++23:30 Uhr: Rettungskräfte haben am Mittwochabend erste Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen geborgen. Sterbliche Überreste der getöteten Menschen an Bord der Germanwings-Maschine seien am späten Mittwochnachmittag von der Unglücksstelle weggebracht worden, bestätigte ein Sprecher der Polizei in Digne. Er ließ offen, wie viele Leichen geborgen wurden. Am späten Abend werden die Rettungsarbeiten dann eingestellt.
(dpa, rtr, afp)
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