New York New York: Freiheitsstatue wurde wiedereröffnet

Washington/MZ - Die Statue selbst widerstand dem Supersturm. „Miss Liberty“ hat offenbar schon wildere Zeiten erlebt. Doch die Insel, auf der die Freiheitsstatue steht, nahm schweren Schaden, als „Sandy“ Ende Oktober vergangenen Jahres durch den Hafen von New York zog. Geländer wurden weggespült, Kopfsteinpflaster unterspült, Gebäude überschwemmt, Elektroanlagen beschädigt. Liberty Island war danach für acht Monate wegen Reparaturarbeiten für den Publikumsverkehr gesperrt. Seit Donnerstag kann die Freiheitsstatue nun wieder besichtigt werden. Die Wiedereröffnung des Wahrzeichens findet an einem symbolbeladenen Tag statt. Der 4. Juli ist der Unabhängigkeitstag in den Vereinigten Staaten, der wichtigste Feiertag des Landes.
Das Geschenk aus Frankreich steht seit 1886 auf der kleinen Insel vor Manhattan. Die Statue misst vom Fundament bis zum Ende der Fackel knapp 93 Meter und gehört seit 1984 zum Unesco-Weltkulturerbe. Vor allem aber gilt das Bauwerk aus Kupfer als ein Symbol für die Freiheitsliebe der Amerikaner.
Das ist kein schlechtes Thema in einer Zeit, in der die Datenschnüffelei der US-Geheimdienste weltweit kritisiert wird. Es wurde aber nicht erwartet, dass US-Innenministerin Sally Jewell, die während der Eröffnungszeremonie am Donnerstag sprechen soll, darauf speziell eingeht. Es soll schließlich angemessen feierlich werden. Auch New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg steht auf der Rednerliste. Und schließlich, so ist geplant, tritt noch Dominic Chianese auf, welcher in New York und im Rest der USA als Serienstar bekannt ist Der heute 82 Jahre alte Sänger und Schauspieler wurde mit der Rolle des Corrado „Junior“ Soprano aus der TV-Serie um den Mafia-Clan der Sopranos berühmt.
„Miss Liberty“ ist nicht nur ein Symbol für die Freiheitsliebe der Amerikaner, sondern auch ein Beleg für die Geschäftstüchtigkeit der Amerikaner. Zwar kostet der Eintritt auf die Insel nichts. Doch zur Insel kommt nur, wer das - natürlich kostenpflichtige - Boot von der Südspitze Manhattans nimmt. Der Beliebtheit von „Miss Liberty“ hat das nicht geschadet. In der Vergangenheit kamen im Schnitt 3,5 Millionen Menschen pro Jahr auf die Insel. Nur in den Jahren nach den Terrorattacken vom 11. September 2001 waren es weniger, weil die Statue lange Zeit nicht zugänglich war.
Den Andrang auf die Fähre, die von Manhattan hinüber zum New Yorker Stadtbezirk Staten Island führt, wird die Wiederöffnung der Freiheitsstatue allerdings nicht verringern. Wahre Kenner, so heißt es in New York, nehmen sowieso das orangefarbene Schiff. Das kostet nichts und der Blick auf die Statue ist grandios.