Wissenschaft Neues Theologisches Forschungszentrum an Uni Halle
Halle - In einem neuen Theologischen Forschungszentrum an der Universität Halle wollen sich Wissenschaftler mit modernen Formen des Glaubens und der Religiosität befassen. Es werde untersucht, wie die Vermittlung des christlichen Glaubens helfen kann, Menschen Mut zu machen und sie zu einem selbstbestimmten Leben zu befähigen, teilte die Universität am Donnerstag mit.
In dem neuen Zentrum gehe es etwa um die sogenannten Erprobungsräume der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands, ein alternatives Angebot für Gemeindeformen jenseits des traditionellen Gottesdienstes. Auch sogenannte Lebenswendefeiern, ein Angebot von Kirchen an konfessionslose Jugendliche, die den Übergang ins Erwachsenenalter feiern wollen, würden in den Blick genommen.
Im Fokus stehe nicht allein die Kirche, sondern Gesellschaft und Einzelpersonen, erklärte der Religionspädagoge Michael Domsgen, der das Zentrum leitet. „Wir verschweigen unsere theologischen Wurzeln nicht, aber es geht uns auch nicht hauptsächlich darum, neue Wege zur Mitgliedergewinnung für Kirchen zu finden.“ Die christlichen Kirchen verlieren seit Jahren Mitglieder - vor allem aufgrund der Demografie, aber auch durch Austritte. Die Zahl neuer Mitglieder ist gering.
Das Zentrum „Christliches Empowerment in der Säkularität“ wird den Angaben zufolge für zunächst sechs Jahre mit bis zu 3,5 Millionen Euro von Kirchen und privaten Stiftungen gefördert.