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Fußball-Bundesliga Bayerns Restart mit Stolperfallen - Peretz statt Neuer?

Augsburg, Paris, Dortmund, Leverkusen: Auf den FC Bayern warten wegweisende Partien in Bundesliga, Pokal und Champions League. Torwart Nummer drei rückt in den Fokus - und ein schon Abgeschriebener.

Von Klaus Bergmann, dpa Aktualisiert: 21.11.2024, 13:24
Daniel Peretz (l) durfte schon einmal Manuel Neuer (r) im Bayern-Tor ablösen.
Daniel Peretz (l) durfte schon einmal Manuel Neuer (r) im Bayern-Tor ablösen. Tom Weller/dpa

München - Vincent Kompany wollte im eiskalten München allein über das Warmup des FC Bayern gegen den FC Augsburg reden, bei dem er zu einem Wechsel im Tor gezwungen sein könnte. Die besondere Bedeutung eines erfolgreichen Restarts für den Bundesliga-Tabellenführer am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) in der Allianz Arena ordnete auf dem Pressepodium der neben ihm sitzende Sportvorstand Max Eberl ein. 

Denn auf das Heimspiel um Liga-Punkte folgen für die Bayern in rascher Abfolge drei große, wegweisende Partien in der Champions League gegen Paris Saint-Germain, in der Liga beim wankenden Dauerrivalen Borussia Dortmund und im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen. Letztere Kraftprobe ist für Eberl „gefühlt ein vorweggenommenes Finale“. Ziel sei es, alles zu gewinnen, um überall im Titelkampf zu bleiben, sagte Eberl: „Wir freuen uns, dass wir bisher so eine Saison gespielt haben und in allen Wettbewerben total im Fluss sind.“

Neuers „Stechen im Rippenbereich“

Kompany richtet nach der Länderspielpause erstmal seinen ganzen Fokus auf das kleine Derby gegen den FCA. Es gehe darum, „wieder die Leistung wie vor der Länderspielpause zu bringen“. Fünf Zu-Null-Siege hatten Jamal Musiala und Co. da aneinandergereiht. Eberl würdigte die Augsburger am Donnerstag „als Nummer zwei in Bayern - und das nun schon über zehn Jahre lang“. 

Die Personalsituation hat sich beim Tabellenführer ein wenig verschärft, nachdem sich Mittelfeldspieler João Palhinha bei Portugals Nationalmannschaft und Angreifer Mathys Tel bei Frankreichs U21-Auswahl verletzt haben und ausfallen. 

Dazu kommt das Fragezeichen hinter Kapitän Neuer, der sich in seinem höheren Alter inzwischen häufiger mit Blessuren und Wehwehchen plagt. Diesmal ist es „ein Stechen im Rippenbereich“, wie Kompany berichtete. Am Mittwoch brach der 38-jährige Neuer das Training ab. „Wir gehen davon aus, dass Manu es noch schafft. Wenn nicht, wird Daniel Peretz spielen“, kündigte Kompany an. Denn Sven Ulreich (36), eigentlich erster Ersatz für Neuer, fällt „aus persönlichen Gründen bis auf Weiteres“ aus, wie die Bayern mitteilten. 

Ein Liga-Kurzeinsatz bisher für Peretz

Damit könnte plötzlich Israels Nummer eins in den Fokus rücken und in der Allianz Arena erstmals beim Anpfiff im Bayern-Tor stehen. Der 24-jährige Peretz kam in der Bundesliga bislang erst einmal zum Einsatz. Am 33. Spieltag der Vorsaison wechselte ihn der damalige Trainer Thomas Tuchel beim 2:0 gegen Wolfsburg in der 74. Minute für Neuer ein. 

Kompany habe absolutes Vertrauen in Peretz, der im Sommer 2023 für fünf Millionen Euro von Maccabi Tel Aviv nach München wechselte. Spielpraxis hat der Schlussmann immerhin. In der Nations League blieb er gerade mit Israel gegen Frankreich (0:0) und Belgien (1:0) zweimal ohne Gegentor. „Er hat es bei der Nationalmannschaft sehr gut gemacht - leider gegen Belgien“, lobte der Belgier Kompany. 

Goretzka ersetzt Palhinha

Auf dem Platz stehen wird sicher Leon Goretzka. Der Nationalspieler a.D., der bei den Bayern in dieser Saison lange außen vor war, wird plötzlich im Mittelfeldzentrum gebraucht als Ersatz für die verletzten Palhinha (Muskelbündelriss) und Nationalspieler Aleksandar Pavlovic, der nach seinem Schlüsselbeinbruch an einem zügigen Comeback arbeitet. 

„Leon hat es einfach gut gemacht“, sagte Kompany rückblickend auf das 1:0 beim FC St. Pauli, als Goretzka vor zwei Wochen erstmals beginnen durfte. „Leon hat auch in den schwierigen Zeiten das gemacht, was er machen soll. Er war natürlich manchmal unzufrieden, aber er ist ein totaler Profi“, führte Kompany aus. Darum sei es für ihn „eine ganz einfache Entscheidung“, am Duo Goretzka/Kimmich im Mittelfeld festzuhalten.