Philosoph Neue Nietzsche-Ausstellung öffnet im April in Naumburg
In Naumburg ist der Philosoph Friedrich Nietzsche aufgewachsen. Dort steht noch sein Wohnhaus. Besuchern soll bald das Leben und Werk des Denkers auf eine moderne Art und Weise nahegebracht werden.
Naumburg - Das Werk des Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) steht im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung in Naumburg. Sie öffnet am 13. April unter dem Motto „1, 2, 3 Nietzsche“. In dem Haus, das jetzt ein Museum ist, verbrachte der Gelehrte einen Teil seiner Kindheit und Jugend sowie Jahre als pflegebedürftiger Kranker. „Die Ausstellung wird fundamental anders sein als die alte“, sagte der Leiter des Nietzsche-Hauses und des Nietzsche-Dokumentationszentrums, Ralf Eichberg, der Deutschen Presse-Agentur. „Wobei die alten Tafeln in gedrängter, konzentrierter Art und Weise auch noch zu sehen sind. Also, man kann sich die alte Ausstellung auch noch anschauen.“
Die neue Schau stützt sich hauptsächlich auf einen Audioguide. Es gibt vier sogenannte Spuren mit verschiedenen Themen. Jede Spur dauert etwa 30 Minuten. Die Texte wurden von Schauspielern eingesprochen. Für Unterhaltung sorgt auch ein Ohrensessel, wie ihn Nietzsche hatte. Wer sich setzt, dem wird per Klappmechanismus ein riesiger Schnurrbart im Nietzsche-Stil vor die Nase gehalten. Es können Fotos gemacht werden. In die Ausstellung sind rund 300.000 Euro geflossen, das Geld kam hauptsächlich vom Land.
Es gebe in dieser Ausstellung keine Originalexponate, sagte Kurator Daniel Tyradellis. In jedem der acht Räume gebe es fünf bis sechs Objekte. Zu sehen ist etwa ein großes Tier-Karussell, weil die Tiere in Nietzsches Werk eine große Rolle spielen. Das dreht sich als Schattenspiel. Eine große Wandzeichnung macht alle wichtigen Lebensstationen Nietzsches deutlich.
„Also 10,000 Leute im Jahr hätte ich schon gerne. Das ist aber schon ambitioniert. Insofern wird das nicht sofort gelingen“, sagte Tyradellis. Die bisherige Ausstellung gibt es seit 1994. Sie wurde den Angaben zufolge jährlich von mehr als 2100 Menschen besucht.
In der Nähe des Nietzsche-Hauses, wo die neue Schau zu sehen sein wird, wurde 2010 das Nietzsche-Dokumentationszentrum eröffnet. Es beherbergt rund 870 laufende Archiv-Meter an Schriften und Dokumenten.
Nietzsche wurde 1844 in Röcken, etwa 30 Kilometer von Naumburg entfernt, geboren. Dort liegt er auch begraben. Er starb 1900 in Weimar.