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Natur Natur: Puppenkernkeule ist der Pilz des Jahres 2007

04.10.2006, 06:48

Tübingen/dpa. - Die Pilzsporen der Puppenkernkeule sind Erreger einer tödlichenSchmetterlingskrankheit. Auf den abgestorbenen Körpern der Insektenwachsen die Pilze zu wenige Zentimeter hohen, gelborangenen Keulenheran. So sorgen die Pilze im Ökosystem auch für die natürlicheBekämpfung von Schmetterlingsplagen.

Die Heilkräfte von Puppenkernkeulen sind schon aus 2000 Jahrealten chinesischen Kräuterbüchern bekannt: Dort werden sie als dieLiebe förderndes Aphrodisiakum, für die Stärkung von Lunge und Nierenund gegen Erkältungen empfohlen. Die Yak-Rinder auf den HochebenenTibets fressen zur Paarungszeit Puppenkernkeulen. Als legales Doping-Mittel würden die durch den Pilzbefall mumifizierten Insektenlarvenals Teeaufguss auch von Sportlern benutzt, berichtete die DGfM.

Die moderne Medizin hat bestätigt, dass die Pilzeentzündungshemmende Polysaccharide enthalten, die auch gegen Tumoreund Metastasen wirksam sind. Der Inhaltsstoff Cordycepin tötetBakterien ab. Die in der Natur nicht häufige chinesischePuppenkernkeule gehört wegen ihrer medizinisch wertvollenInhaltsstoffe deshalb zu den weltweit teuersten Pilzen. Die Art wirdauch auf den Puppen der Seidenspinnerraupe und seit einigen Jahren imLabor auf Nährstoffen gezüchtet.