Reitsport Nationalteam reitet im CHIO-Springen nur auf Platz sechs
Deutschlands Dressur-Team gewinnt in Aachen. Im Springen gibt es wenige Stunden später Platz sechs.
Aachen - Zwei fehlerfreie Springreiterinnen sind für die Gastgeber-Auswahl zu wenig. Nach dem Dressur-Sieg am Nachmittag hat das deutsche Team im Springen Platz eins beim CHIO in Aachen verpasst. Weil die beiden Männer im Quartett patzten, reichte es im Nationenpreis des größten Reitturniers der Welt lediglich zu Rang sechs.
Nur Jana Wargers mit Limbridge und Kendra Claricia Brinkop mit Tabasco blieben im deutschen Team in beiden Runden fehlerfrei. Christian Kukuk mit Mumbai und André Thieme mit Chakaria kassierten hingegen Strafpunkte.
Knapp sechs Stunden nach dem Sieg des Heim-Teams in der Dressur sicherte sich in dem Eine-Million-Euro-Springen die Equipe aus Irland den ersten Platz vor Mexiko. „Wir hatten uns das anders vorgestellt“, sagte Kukuk: „Immerhin haben die beiden Damen abgeliefert.“
Zwei Frauen überzeugen
Die Prüfung begann für das deutsche Team gleich mit einer Enttäuschung. André Thieme kassierte mit Chakaria einen Abwurf. Damit setzte der 49 Jahre alte Start-Reiter aus Plau am See die nachfolgenden Paare unter Druck. Dem hielten zumindest die beiden Frauen im Quartett stand.
Jana Wargers blieb mit Limbridge ebenso in der ersten Runde ohne Fehler wie nach ihr Kendra Claricia Brinkop mit Tabasco. Für die aus Neumünster stammende und in Belgien lebende Reiterin war es das Debüt im CHIO-Team. Die 29-Jährige war nur durch den Ausfall von zwei anderen Paaren in die Mannschaft gerutscht.
Nach den zwei Null-Runden der beiden deutschen Reiterinnen patzte jedoch Christian Kukuk. Der 34-Jährige aus Riesenbeck kassierte mit Mumbai sogar zwei Abwürfe. Da fünf andere Teams in der ersten Runde ohne Fehler blieben, war der Heimsieg schon vor dem zweiten Umlauf unrealistisch.
Ex-Europameister patzt zweimal
Auch beim zweiten Versuch lief es für Thieme nicht besser. Der Einzel-Europameister von 2021 hatte mit seiner Stute erneut einen Abwurf. „Ich weiß es nicht“, antwortete Thieme auf die Frage zu den Gründen.„Heute sind Fehler passiert, die sie normalerweise nicht macht. Es war unglücklich mit den beiden Vier-Fehler-Runden.“
Während Thieme einen enttäuschenden Abend erlebte, glänzte Wargers. Auch in der zweiten Runde blieb die 32-Jährige aus Emsdetten mit Limbridge makellos. Die in Belgien arbeitende Reiterin und ihr Wallach empfahlen sich mit als Ersatzpaar für die Olympischen Spiele, für das ein Trio bereits nominiert ist, das am Donnerstagabend nicht in Aachen ritt. „Das ist natürlich ein Traum, hier Doppel-Null zu gehen“, schwärmte Wargers.
Auch Brinkop und Tabasco ritten beim zweiten Versuch fehlerfrei. „Ich glaube, Jana und ich haben geliefert“, sagte sie: „Ich bin super-happy.“ Nach den beide überzeugenden Reiterinnen war Kukuk letzter Reiter des deutschen Teams. Doch der 34-Jährige patzte erneut. Es lief im zweiten Umlauf besser als im ersten, Kukuk kassierte jedoch einen Abwurf und verhinderte so eine bessere Platzierung des deutschen Teams.
Dreikampf um die zwei Olympia-Tickets
Das deutsche Dressur-Team hatte wenige Stunden zuvor den Sieg im Nationenpreis gefeiert - doch spannender als der Wettbewerb der Teams ist der Kampf um die letzten Olympia-Tickets. Dabei liegt Isabell Werth nach Platz eins in der Einzelwertung der Grand-Prix-Prüfung und vor dem Special am Samstag ganz knapp vor Ingrid Klimke.
„Das Rennen ist relativ offen“, sagte Werth nach ihrem Grand Prix mit Wendy: „Wir müssen hier alle reiten und dann sehen, was der Dressur-Ausschuss sagt.“ Es werde sich „auch der Special niederschlagen, der in Paris für die Mannschaft zählt“, sagte die 54 Jahre alte Rekordreiterin aus Rheinberg. Der folgt am vorletzten Tag des CHIO. Ein heißer Olympia-Kandidat ist auch Frederic Wandres aus Hagen bei Osnabrück mit Bluetooth.