Infrastruktur-Offensive Nächster Halt Zukunftsbahnhof: Stationen werden modernisiert
Mehr Komfort, mehr Sicherheit, modernere Bahnhöfe: In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden zahlreiche Stationen aufgewertet. Doch ein Problem bleibt.
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Leipzig - Die Deutsche Bahn will im Rahmen des Programms „Zukunftsbahnhof“ die Modernisierung von Bahnhöfen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vorantreiben. In diesem Jahr sollen an rund 90 Verkehrsstationen spürbare Verbesserungen umgesetzt werden, wie die Regionalbereichsleiterin für die Personenbahnhöfe, Cornelia Kadatz, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Etwa 30 davon sollen als sogenannte Zukunftsbahnhöfe eine umfassende Aufwertung erhalten.
Mehr als nur neue Bahnsteige
„Wir setzen auf eine ganzheitliche Entwicklung der Bahnhöfe, die über klassische Modernisierungsmaßnahmen hinausgeht“, so Kadatz. Dazu gehören moderne Wetterschutzhäuser, bessere Barrierefreiheit, ein stimmiges Design und ein neues Betriebskonzept für Sicherheit und Reinigung. Auch Kommunen werden stärker eingebunden, etwa bei der Neugestaltung von Vorplätzen und Fahrradabstellanlagen.
Laut dem Projektleiter der Zukunftsbahnhöfe, Adrian Bernhardt, läuft das Programm parallel zur Generalsanierung von Bahnstrecken. Ein Vorteil: Bei ohnehin geplanten Baumaßnahmen an Schienenwegen können Bahnhöfe effizient mit modernisiert werden. „Ziel ist es, pro Jahr bundesweit 100 Zukunftsbahnhöfe fertigzustellen“, erklärt Bernhardt. Das Projekt läuft bereits seit einem Jahr. Im vergangenen Jahr sei das Ziel mit insgesamt 113 modernisierten Stationen sogar leicht übertroffen worden.
Ein Vorzeigebeispiel in Sachsen ist der in der Kulturhauptstadt gelegene Bahnhof Chemnitz-Süd. Dort sei bewusst auf eine gestalterische Einbindung in das Kulturhauptstadtjahr 2025 geachtet worden, erklärt Regionalbereichsleiterin Kadatz. In Sachsen-Anhalt wurde die Modernisierung der Merseburg-Querfurt-Strecke vorangetrieben, während in Thüringen etwa der Bahnhof Zella-Mehlis, bekannt als Zentrum des nordischen Skisports, umfassend modernisiert wurde.
Vandalismus bleibt eine Herausforderung
Ein großes Problem bleibt laut Kadatz der Vandalismus an Bahnhöfen. Trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und neuer Schutzkonzepte werden Stationen immer wieder beschädigt. „Es gibt Verkehrsstationen, an denen wir uns wirklich bemühen, dem Vandalismus Herr zu werden.“ Die Bahn setze daher verstärkt auf bessere Beleuchtung, widerstandsfähige Materialien, legale Graffiti-Flächen und eine engere Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren.
Finanziert wird das Programm durch Eigenmittel der Bahn sowie Bundes- und Landesmittel. Eine genaue Kostenschätzung sei schwierig, da auch Kommunen und Drittmittel beteiligt sind. Ziel bleibe es, Bahnreisen langfristig attraktiver, sicherer und kundenfreundlicher zu machen.