Klimawandel Nachhaltige Landwirtschaft: 105 Millionen Euro für Forschung
Mit dem Kohleausstieg steht Sachsen-Anhalt ein Strukturwandel bevor. Jetzt soll im Süden des Landes eine Modellregion entstehen: Mehrere Projekte forschen zum nachhaltigen Pflanzenanbau.

Halle - Mithilfe von 105 Millionen Euro werden in Sachsen-Anhalt nachhaltige Agrarprojekte erforscht. Im Rahmen des Kohleausstiegs soll im Süden von Sachsen-Anhalt eine Modellregion für nachhaltige Bioökonomie entstehen, wie die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mitteilte.
19 Projekte erforschen demnach unter anderem klimaresistente Kulturpflanzen wie Weizen und Zuckerrüben oder wie Pflanzenreste genutzt werden können. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen außerdem gemeinsam mit Landwirten und Unternehmen, wie der Pflanzenanbau mithilfe künstlicher Intelligenz oder Drohnen klimaresistenter werden kann. Ziel sei es, Wasser effizienter zu nutzen und Düngemittel zu reduzieren.
Im Hinblick auf Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie erproben die Forscherinnen und Forscher Kräuter- und Arzneipflanzen sowie Obstbäume und -sträucher.
Bioökonomie statt Kohle in Sachsen-Anhalt
Die Idee sei es, den Strukturwandel durch den Kohleausstieg in Sachsen-Anhalt so zu gestalten, dass das Land Vorreiter in der „Bioökonomie mit Fokus auf Digitalisierung“ werde, so Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD). Besonders in der Landwirtschaft brauche es in Anbetracht des Klimawandels kluge Lösungen.
Die Forschungsprojekte sind Teil des Verbundvorhabens „Digitalisierung pflanzlicher Wertschöpfungsketten“. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg koordiniert das Vorhaben mit mehr als 40 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.