DDR-Auslandsspionage Nach Winterpause wieder Führungen im Stasi-Bunker
Der frühere Stasi-Bunker in der Nähe von Berlin ist ein Symbol des Kalten Krieges. Inzwischen gewährt das geheime Bauwerk interessante Einblicke und setzt jährlich Schwerpunkte.
![Der ehemalige Stasi-Bunker in Gosen in Brandenburg kann wieder besichtigt werden. (Archivbild)](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/08/ce6a8be4-bfa4-43a2-9322-e926388e2731.jpeg?w=1024&auto=format)
Gosen-Neu Zittau - Die Tätigkeit des Auslandsgeheimdienstes steht bei Führungen durch den früheren Bunker der DDR-Auslandsspionage in der Nähe von Berlin in diesem Jahr im Mittelpunkt. Die Hauptverwaltung Aufklärung des Ministeriums für Staatssicherheit (H VA) stellte vor 35 Jahren ihren Dienst ein - das war faktisch das Ende der DDR-Auslandsspionage. Daran will der Verein Bunker-Dokumentationsstätten erinnern.
„Dafür werden bisher nie veröffentlichte Unterlagen der HV A gezeigt“, erklärte Jörg Diester vom Verein. Zudem werde auf die Geschichte des Standorts eingegangen, nachdem der Dienst im Februar 1990 seine Arbeit eingestellt hatte. In einem quasi rechtsfreien Raum habe es viele Interessenten gegeben, die vor der Wiedervereinigung Besitz- oder Nutzungsansprüche anmeldeten.
Winterpause Enden Anfang März
Nach der Winterpause gibt es ab dem ersten März-Wochenende wieder Führungen in dem Bunker bei Berlin. Sie werden im Vier-Wochen-Rhythmus bis November angeboten. Laut Diester besuchen etwa 500 Menschen jährlich die rund 50 Führungen.
Das Ministerium für Staatssicherheit hatte den Bunker am Rande der brandenburgischen Gemeinde Gosen-Neu Zittau 1984 für Spionagechef Markus Wolf errichten lassen - als „Ausweichführungsstelle“. Er sollte als geheimer Standort für Krisenfälle zur Koordinierung der Spionage im Ausland dienen.
Nach dem Ende der DDR stand die Anlage zunächst für viele Jahre leer. Seit 2019 ist das einst höchst geheime Bauwerk unter der Erde ein Lernort für Geschichte. Rund 3.000 Menschen haben seitdem laut Diester die Anlage besucht. Interessierte können die Führungen zur Geschichte des Bunkers oder zur technischen Ausstattung online buchen.