Landgericht Hildesheim Nach tödlicher Messerattacke - äußert sich der Angeklagte?
Ein Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft soll den 61 Jahre alten Betreiber der Einrichtung erstochen haben. Zum Prozessauftakt in Hildesheim schwieg der Angeklagte. Das könnte sich jetzt ändern.

Hildesheim - Nach der tödlichen Messerattacke auf den Betreiber einer Flüchtlingsunterkunft in Sarstedt wird sich der Angeklagte voraussichtlich vor Gericht äußern. Der Verteidiger des 35 Jahre alten Irakers, Roj Khalaf, hatte für Freitag (9.00 Uhr) eine Erklärung seines Mandanten angekündigt, Fragen werde dieser aber nicht beantworten. Die Erklärung sollte erst am 28. Februar abgegeben werden, weil dann der psychiatrische Gutachter im Saal des Landgerichts Hildesheim sitzen wird. Zum Auftakt der Verhandlung hatte der 35-Jährige geschwiegen.
Der mutmaßliche Täter war Bewohner der Unterkunft, ihm wird Totschlag vorgeworfen. Laut Anklage bewohnte er seit September 2022 ein Zimmer in dem zur Flüchtlingsunterkunft umfunktionierten Hotel. Am 2. September 2024 soll er den Hotelbetreiber geschubst und ihm dann ein Küchenmesser mit einer neun Zentimeter langen Klinge in die Brust gerammt haben. Das 61 Jahre alte Opfer verlor nach dem Stich ins Herz nach wenigen Minuten das Bewusstsein, der Mann starb am Tatort.
Eine Reihe von Messerangriffen hatte im vergangenen Jahr eine bundesweite Debatte über Migrationspolitik ausgelöst. Die Tat in Sarstedt südlich von Hannover ereignete sich wenige Tage nach dem Messerangriff mit drei Toten im nordrhein-westfälischen Solingen. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim schloss aber im Fall Sarstedt einen terroristischen oder islamistischen Hintergrund aus.