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Nach Tod von Zehnjährigem Nach Tod von Zehnjährigem: Wasserrutsche "Verrückt" sorgte bereits vor Eröffnung für Probleme

09.08.2016, 10:06
Mit 51 Metern ist die Wasserrutsche mit dem deutschen Namen "Verrückt" in Kansas City die höchste Wasserrutsche der Welt. In amerikanischen Verhältnissen: Höher als die Freiheitsstatue.
Mit 51 Metern ist die Wasserrutsche mit dem deutschen Namen "Verrückt" in Kansas City die höchste Wasserrutsche der Welt. In amerikanischen Verhältnissen: Höher als die Freiheitsstatue. dpa

Kansas City - Die höchste Wasserrutsche der Welt, auf der am Sonntag ein zehnjähriger Junge in Kansas City (USA) gestorben ist, sorgte bereits vor ihrer Eröffnung für Probleme.

Ganze drei Mal musste die Inbetriebnahme verschoben werden, da bei Testläufen immer wieder Dummies aus den Schlauchbooten geschleudert worden. Im Juli 2014 wurde die 51 Meter hohe Rutsche dann eröffnet. Eigentlich ist sie jedoch nur für Personen ab 1,37 Meter Körpergröße und ab 14 Jahre erlaubt.

Warum der Zehnjährige Caleb Schwab trotzdem mitfahren konnte, ist bisher unklar. Nach ersten Erkenntnisse soll der Junge an Genicksverletzungen gestorben sein. Er wurde am Sonntag tot  im Wasserbecken der Rutsche gefunden.

Wie The Kansas City Star berichtet, soll die Rutsche seit ihrer Eröffnung 2014 nicht wieder von einer staatlichen Behörde überprüft worden sein.

Zwar sollen Parkmitarbeiter regelmäßige Inspektionen durchgeführt haben, in den USA gibt es jedoch ein Gesetz, dass Attraktionen feststehender Vergnügungsparks  jährlich einer zusätzlichen Inspektionen einer professionellen Behörde unterzogen werden müssen. Das sei in diesem Fall nicht passiert.

Seit 2014 musste sich der "Schlitterbahn"-Wasserpark bereits mehrere Male wegen verletzer Besucher vor Gericht verantworten.

2014 verletzte sich eine Besucherin am Bein, als sie mit einer Wasserrutsche fuhr, bei denen die Teilnehmer auf Flößen unterwegs sind. Auf der selben Bahn verletzte sich ebenfalls 2014 eine andere Frau, als ein Boot kippte und ihr Fuß gegen eine Mauer prallte. Nach Angaben ihres Anwalts soll außerdem kein Helfer in der Nähe gewesen sein.

Bereits 2012 verletzte sich ein Mann an Kopf, Nacken und Armen, als  er auf der Boogie Bahn über einen Vorsprung geriet.

Am Mittwoch soll der Wasserpark wieder eröffnen. Die Rutsche "Verrückt" soll jedoch geschlossen bleiben. Details zum Tod des Jungen, etwa ob die Verletzungen von einem Aufprall stammen oder es bereits während der Fahrt zu Problemen kam, ist noch unklar. (red/sul)