Sturmtief „Zoltan“ Nach Sturm-Nacht: Aufräumen in Berlin und Brandenburg
Sturmtief „Zoltan“ wirbelt vor allem in Norddeutschland. Doch auch in Berlin und Brandenburg rückt die Feuerwehr zu Einsätzen aus. Auch der Bahnverkehr ist gestört.
Potsdam/Berlin - Nach einer stürmischen Nacht mit Tief „Zoltan“ und rund 300 Einsätzen hat sich die Lage für die Feuerwehren in Brandenburg und Berlin wieder beruhigt. Es gebe nur noch wenige Einsätze, vor allem wegen umgestürzter Bäume oder herabgefallener Äste, teilten die Regionalleitstellen der Feuerwehr am Mittag auf Anfrage mit. Die Leitstelle Nordwest, zuständig für die Landkreise Havelland, Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und die Landeshauptstadt Potsdam verzeichnete keine Sturm-Einsätze mehr.
Sturmtief „Zoltan“ hatte in der Nacht zu Freitag für zahlreiche Einsätze vor allem in Brandenburg gesorgt. Seit Sturmbeginn am Donnerstag rückte die Feuerwehr in der Lausitz insgesamt 150 Mal aus, wie ein Sprecher am Freitagmorgen mitteilte. Die Regionalleitstelle Nordwest verzeichnete 74 Einsätze. Primär ging es auch in der Nacht um heruntergefallene Äste oder umgestürzte Bäume. Die Regionalleitstelle Nordost musste in den Landkreisen Barnim, Oberhavel und Uckermark in 72 Fällen Feuerwehren losschicken.
Es sei aber niemand verletzt worden, berichteten die Regionalleitstellen. Die Lage war nach Angaben der Sprecher nicht dramatisch. In Berlin sei die Feuerwehr wegen kleinerer Vorkommnisse 29 Mal seit Donnerstagnachmittag ausgerückt, sagte ein Sprecher.
Zwei Tage vor Weihnachten trafen die Auswirkungen von „Zoltan“ am Freitag aber auch die Pläne von Reisenden aus Berlin und Brandenburg. Ein umgestürzter Baum in der Niederlausitz (Luckau-Uckro-Golßen) störte den Bahnverkehr seit der Nacht auf der Strecke Berlin-Dresden. Die Fernverkehrszüge werden über Falkenberg umgeleitet, der Regionalverkehr fahre im betroffenen Abschnitt langsamer. Bei der Berliner S-Bahn gebe es keine sturmbedingten Störungen.
Auf ihrer Internetseite teilte die Deutsche Bahn am Freitagmorgen mit, auch die Strecke der ICE-Züge von Berlin, Leipzig und Erfurt in Richtung Frankfurt sei beeinträchtigt. Die Züge müssten zwischen Erfurt und Frankfurt umgeleitet werden und verspäteten sich um etwa eine Stunde. Vereinzelt komme es zu Ausfällen.
Am Donnerstagabend musste die Feuerwehr vor allem in Südbrandenburg zu vielen Einsätzen ausrücken. Das Landesumweltamt Brandenburg hatte eine Hochwasserwarnung am Pegel Prierow 2 in Golßen (Landkreis Dahme-Spreewald) veröffentlicht. „Infolge der heutigen Niederschläge ist mit einem deutlichen Ansteigen der Wasserstände am Pegel Prierow 2 im Flussgebiet Dahme, Golßen bis Märk. Buchholz zu rechnen.“
Wegen eines umgestürzten Baums wurde die Autobahn 111 in der Nacht zu Freitag an der Landesgrenze von Berlin und Brandenburg zeitweise voll gesperrt. Gegen Mitternacht sei der Baum auf die Fahrbahn gekippt, sagte ein Polizeisprecher. Die Feuerwehr musste ausrücken, um den Baum zu entfernen. Da der Baum quer über die Autobahn lag, war die Fahrbahn in beide Richtungen gesperrt.
Wegen der Sturmwarnung blieb der Tierpark Cottbus/Chóśebuz auch am Freitag geschlossen. Dagegen gab es in den Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten keine Einschränkungen. „Wir appellieren aber an die Bürger, bei solchen Wetterlagen die Parks zu meiden“, sagte Sprecher Frank Kallensee.