Nach Stasi-Vorwürfen Nach Stasi-Vorwürfen: Moderator Dubinski bald wieder im Fernsehen

Leipzig/dpa. - Dubinski hatte für den SWR die «WunschBox» und für den NDR Showsder ARD-Fernsehlotterie «Ein Platz an der Sonne» präsentiert. Im MDR-Fernsehen moderierte er seit 1992 die fünf Mal im Jahr ausgestrahlteSendung «Mit Dubinski reisen». Ende August wurde er einstweilen vomBildschirm verbannt, nachdem seine Verstrickung in den Spitzelapparatder DDR-Staatssicherheit bekannt geworden war.
SWR-Intendant Peter Voß begrüßte, dass der für die Beurteilungvon Stasi-Kontakten zuständige MDR-Personalausschuss sich für denVerbleib Dubinskis ausgesprochen habe. Dubinski habe «Schuld auf sichgeladen», als er vor 20 Jahren beim DDR-Militärdienst in derNationalen Volksarmee einen Kameraden bespitzelte. Er habe aber vonsich aus die IM-Tätigkeit beendet und eingesehen, dass er als jungerMann einen «schweren Fehler» begangen habe.
Beim MDR werden seit Anfang des Jahres alle rund 2000 MDR-Angestellten per Regelanfrage auf Stasi-Kontakte überprüft. Vonseinen mehreren hundert festen freien Mitarbeitern erwartet derSender, dass sie ihre Überprüfung selbst veranlassen. Seitdem habenmehrere belastete MDR-Moderatoren bei Funk und Fernsehen ihre Arbeitfür die fünftgrößte ARD-Anstalt beenden müssen, andere mussten ausSicht der Intendanz aus arbeitsrechtlichen Gründen weiter beschäftigtwerden.
In einigen Fällen wurden die Stasi-Kontakte im Sender nicht als soschwerwiegend eingestuft, dass eine Zusammenarbeit mit denBetroffenen beendet worden wäre. In der 90er Jahren hatte der MDR aufeine Regelanfrage bei der Berliner Gauck-Behörde für sämtlicheBeschäftigte verzichtet und nur bestimmte Gruppen seiner Angestelltenüberprüfen lassen.