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Nach Germanwings-Tragödie Nach Germanwings-Tragödie: So hart sind die Eignungstests bei der Pilotenausbildung

26.03.2015, 16:45
Flugsimulator einer A320. Hier trainieren die Piloten-Auszubildende.
Flugsimulator einer A320. Hier trainieren die Piloten-Auszubildende. REUTERS Lizenz

Frankfurt/Main - Um Pilot bei der Lufthansa oder ihren Tochterunternehmen zu werden, müssen Bewerber umfangreiche Eignungs- und Einstellungstests durchlaufen. Neben der Berufsgrunduntersuchung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Hamburg sind das ein Lufthansa-Grundseminar sowie die Firmenqualifikation der Airline.

Damit wird getestet, ob der Bewerber für die spezifischen Anforderungen des Unternehmens geeignet ist: Überprüft werden unter anderem Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, Disziplin und Motivation. Bei der DLR-Prüfung wird der Test am PC durchgeführt und Allgemeinwissen, Englisch aber auch mathematische und physikalische Kenntnisse abgefragt.

Wichtig ist auch der Test der Mehrfachbelastung. Seit Januar 2010 besteht er unter anderem aus drei Einzeltests, die sich aus einem akustischen Monitoring, einer Trackingaufgabe und einem visuelles Monitoring zusammensetzen. Zudem müssen Kandidaten ihr fliegerisches Talent beziehungsweise fliegerisches Können unter Beweis stellen. Den Pilotentest bestehen im Schnitt nur fünf bis zehn Prozent der Bewerber.

Die DLR-Eignungsauswahl nennt als wichtige Voraussetzungen für den Beruf im Cockpit unter anderem: Fähigkeit zur Kooperation und Kommunikation, Problem- und Situationsbewusstsein, Raumorientierung und motorische Bewegungskontrolle, Führungs- und Entscheidungsfähigkeit sowie Stress-Resistenz. Diese werden bei der Prüfung zum Erreichen der Firmenqualifikation getestet. Die Firmenqualifikation baut auf die Grundausbildung auf und soll Fähigkeiten nachweisen, die für die spätere Ausübung des Berufs wichtig sind.

Um diese Fähigkeiten zu belegen, wird bei der Grunduntersuchung auch das Persönlichkeitsprofil geprüft. Zu den firmenspezifischen Untersuchungen gehören auch Arbeitsproben im Flugsimulator sowie eine verhaltensorientierte Persönlichkeitsdiagnostik durch psychologische Interviews. (dpa/red)