Nach Flugzeugunglück Nach Flugzeugunglück: Pirelli-Hochhaus wird wieder geöffnet
Mailand/dpa. - Das Kleinflugzeug hatte sich zwischen dem 25. und 26. Stockwerk indas Hochhaus gebohrt. Dabei wurden drei Stockwerke völlig zerstört.Fünf tragende Stahlbeton-Säulen des 127 Meter hohen Gebäudes wurdenschwer beschädigt. Trotzdem habe für das Hochhaus zu keinem ZeitpunktEinsturzgefahr bestanden, berichtete die Feuerwehr, die am Montag dieAufräumarbeiten fortsetzte. Die Reparaturarbeiten würden bisJahresende dauern und rund 40 Millionen Euro kosten, berichtetenitalienische Medien.
Die Ermittler erhofften sich Erkenntnisse über die Unglücksursachevon der Untersuchung des Flugzeugwracks und der gerichtsmedizinischenUntersuchung der Leiche des Piloten. Die italienischen Behörden habenSpekulationen zurückgewiesen, wonach der in finanziellenSchwierigkeiten steckende 67-jährige Italo-Schweizer Luigi Fasulo inselbstmörderischer Absicht seine Maschine gegen das Gebäude gelenkthaben könnte.
Die Selbstmord-Theorien seien voller Widersprüche, sagte auchInnenminister Claudio Scajola am Montag in einem Interview derTageszeitung «Corriere della Sera». Er hält es für wahrscheinlicher,dass ein technischer Defekt am Flugzeug oder ein körperlichesGebrechen des angeblich zuckerkranken Piloten die Katastropheverursacht haben könnten.
Die Familie Fasulo hat in einer Erklärung die Geldprobleme desVerstorbenen bestätigt, jedoch einen Selbstmord ausgeschlossen. LuigiFasulo hätte niemals den Tod anderer Menschen in Kauf genommen, hießes darin. Der Flugunternehmer soll auch als illegaler Geldverleihertätig gewesen sein. Dabei ist er nach italienischen Medienberichtenzuletzt um 1,7 Millionen Euro betrogen worden. Außerdem stehe er imVerdacht, Kunstwerke in die Schweiz geschmuggelt zu haben, wo er aneiner Galerie beteiligt gewesen sei.
