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Nach dem Tod von Jennifer Nitsch Nach dem Tod von Jennifer Nitsch: Schauspielerin nahm vor ihrem Freitod keine Drogen

15.06.2004, 16:23

München/dpa. - Die Schauspielerin Jennifer Nitsch hat vor ihremmutmaßlichen Selbstmord in München keine Drogen genommen. EinDrogenschnelltest sei negativ verlaufen, berichtete PolizeisprecherPeter Reichl am Dienstag. Zudem sei ein toxikologisches Gutachten inAuftrag gegeben, das Aufschluss über möglichen Alkohol- undMedikamentenkonsum geben soll. Mit einem schnellen Ergebnis sei nichtzu rechnen. «Darauf werden wir mehrere Wochen warten müssen.» Die 37-Jährige war am Sonntag aus dem Fenster ihrer Wohnung im vierten Stockin den Tod gestürzt.

Todesursache sei der Sturz aus großer Höhe gewesen, fasste Reichldas Ergebnis der Obduktion vom Vortag zusammen. «Sie hatSchädelverletzungen und sehr viele Brüche erlitten.» Die Polizei gehtdavon aus, dass die Schauspielerin wahrscheinlich Selbstmord begangenhat. Darauf deuteten die Umstände wie auch Aussagen von Augenzeugenhin.

Ein Motiv ist unklar. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden.Medien hatten über psychische Probleme der 37-Jährigen berichtet. Siehabe häufig Kokain und Alkohol konsumiert, schrieben verschiedeneBlätter. Die Wahlmünchnerin liebte Partys, sei aber privat einsamgewesen.

Einem Bericht des Illustrierten «Bunte» zufolge überraschte derTod die engsten Freunde der gebürtigen Kölnerin nicht. «Wir die wirsie besser kannten, waren immer besorgt darum, ob sie für das Lebeneines Stars robust genug ist», sagte der TV-Produzent BerndBurgmeister der Illustrierten.

Die «deutsche Sharon Stone», wie sie häufig genannt wurde, begannihre Karriere mit kleinen Rollen in Serien wie «Der Alte», «Derrick»oder «Freunde fürs Leben». Der Durchbruch kam mit Sönke Wortmanns«Allein unter Frauen» 1991. Regisseur Dieter Wedel engagierte sie1994 für seinen Vierteiler «Der Schattenmann», in dem sie eineFriseuse mit Verbindungen zur Mafia spielte. Für ihre Darstellung derTitelrolle in dem ZDF-Fünfteiler «Nur eine kleine Affäre» wurde sie1994 mit dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Adolf-Grimme-Preisausgezeichnet.