Nach Brand im Gotthard-Tunnel Nach Brand im Gotthard-Tunnel: Staatsanwalt setzt auf Hilfe aus Belgien

Bellinzona/Zürich/dpa. - Bisher wird von elf Opfern des Frontalzusammenstoßes von zweiLastwagen am 24. Oktober und dem anschließenden Brand ausgegangen.Ob sich darunter auch Aslan befindet, steht noch nicht fest.Gerüchte über eine mögliche Flucht wurden nicht kommentiert. DerTessiner Staatsanwalt Antonio Perugini, der bereits wegenfahrlässiger Tötung ermittelt, hat nun nach einem Bericht derSchweizer «SonntagsZeitung» Belgien um Amtshilfe ersucht. Peruginigeht davon aus, dass der Türke den Unfall verursacht hat. Das wirftFragen nach Schadenersatzforderungen auf.
Eine Sprecherin der Tessiner Kantonspolizei verwies am Sonntagdarauf, dass die Ergebnisse der chemischen Untersuchungen von Luftund Asche im Tunnel nun den Beginn der Bergungsarbeiten zuließen.Die Spezialisten müssten aber Schutzkleidung und Atemschutz tragen.Außer übermäßig vielen Feinstaubpartikeln und Ruß seien aber keinegiftigen Stoffe im Tunnel. Auch die noch im Tunnel verbliebenen 23Autos können jetzt abgeschleppt werden. In der «roten Zone» mit denUnglücks-Lastwagen und weiteren zehn Fahrzeugen müssen aber aufAnordnung der Staatsanwaltschaft erst rund eine Woche lang alleSpuren zum Unfallhergang gesichert werden.
Am Wochenende hatte sich die Verkehrslage in der Schweiz nach denvorhergegangenen Staus wieder etwas beruhigt. Auf die San BernadinoAutobahn war am Samstagmorgen ein privater Hubschrauber abgestürzt,wobei der Pilot getötet wurde. Andere Verkehrsteilnehmer kamen wiedurch ein Wunder auf der viel befahrenen Straße nicht zu Schaden.Die Autobahn musste zeitweilig gesperrt werden.
Der ADAC befürchtet auf längere Sicht ein Verkehrschaos in denAlpen. «Winterurlauber müssen in dieser Saison mit starkenBehinderungen und Staus rechnen», sagte ADAC-Sprecher Ulf Rasch der«Berliner Zeitung» (Samstagsausgabe).
Die Attentate in den USA, das Swissair-Debakel, der Amoklauf inZug, das Gotthard-Unglück - dies alles schlägt den Schweizern aufsGemüt. Jeder Vierte leidet unter leichteren oder schwererenDepressionen, berichtet die «SonntagsZeitung». Die Boulevardzeitung«Blick» druckte am Samstag fast nur gute Nachrichten, um dengebeutelten Bürgern eine Pause zu gönnen.

