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Tote und Verletzte in Münster Münster: Kleintransporter fährt in Menschenmenge: Was wir wissen - und was nicht

Von Felix Firme 08.04.2018, 08:10
Eine Satellitenaufnahme zeigt die Straße Spiekerhof nördlich des Münsters.
Eine Satellitenaufnahme zeigt die Straße Spiekerhof nördlich des Münsters. Google

Münster - In Münster ist am Samstagnachmittag ein Kleintransporter in eine Menge gerast und hat dabei mehrere Menschen getötet. In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben Ermittler die Wohnung des mutmaßlichen Täters durchsucht und weitere Ermittlungsergebnisse bekanntgegeben.

Ein Überblick über das, was wir wissen – und was nicht.

Was wir wissen

Der Kleintransporter fuhr an der Straße Spiekerhof Ecke Bergstraße in den Außenbereich der Gaststätte Kiepenkerl. Dabei erfasste das Fahrzeug mehrere an den Tischen sitzende Menschen. Laut dem nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Reul (CDU) wurden zwei Menschen getötet. Zudem habe sich der Fahrer selbst erschossen. Zuvor war von Seiten der Polizei von vier Toten die Rede. Die Ermittler haben die Todesopfer identifiziert.

Laut der Polizei in Münster wurden mindestens 20 weitere Menschen verletzt, sechs von ihnen schwer. Zudem schweben einige in Lebensgefahr. Zuvor war von etwa 30 Verletzten die Rede.

Der Täter ist nach Angaben von Reul ein deutscher Staatsbürger. Es spreche zudem „im Moment nichts dafür, dass es irgendeinen islamistischen Hintergrund gibt“, sagte Reul am Samstag bei einem Besuch vor Ort. Laut Polizei war der Mann 48 Jahre alt.

Mit großer Vorsicht haben Einsatzkräfte das Auto des Amokfahrers untersucht, da Beamte Drähte sahen, die ins nicht einsehbare Fahzeuginnere führten. Experten des Landeskriminalamts gaben Entwarnung. In dem Wagen befand sich die Waffe, mit der sich der Täter erschossen hat, eine Schreckschusswaffe und rund ein Dutzend Feuerwerkskörper. Der Innenstadtbereich war für einige Zeit weiträumig abgesperrt worden. Am frühen Sonntagmorgen wurde das Tatfahrzeug abgeschleppt, Anwohner konnten zurück in ihre Wohnungen.

Ein Spezialeinsatzkommando durchsuchte in der Nacht die Wohnung des Täters.  Die Polizei fand keine brauchbare Maschinenpistole vom Typ AK47, wie es hieß. Die Beamten hätten nur eine Dekorationswaffe und Feuerwerkskörper gefunden. Spezialisten hätten aus Sicherheitsgründen die Wohnungstür aufgesprengt, bevor die Beamten die Räume hätten untersuchen können. Am Samstagabend waren in Münster wiederholt Explosionsgeräusche zu hören gewesen.

Was wir nicht wissen

Zur Identität des Täters gibt es noch weitere Hinweise, die zwar aus Sicherheitskreisen stammen, aber noch nicht von offizieller Seite bestätigt wurden. So soll der Täter aus dem Sauerland stammen und keinen Migrationshintergrund haben. Er sei schon länger psychisch auffällig und habe bereits einen Suizidversuch unternommen. In seinem Freundeskreis soll es rechtsextreme Tendenzen geben. Er selbst sei allerdings nicht als Rechtsextremist auffällig gewesen.

Nach dem Vorfall verbreitete sich das Gerücht, wonach zwei weitere Menschen aus dem Transporter gesprungen und geflüchtet seien könnten. „Dahingehend dauern die Ermittlungen noch an, uns liegen noch keine tiefergründigen Erkenntnisse vor“, hieß es dazu von einem Polizeisprecher.  (mit dpa/afp/red)