Multimillion Reemtsma Multimillion Reemtsma: «Drach wird uns nicht los bis ans Ende seiner Tage»

Hamburg/dpa. - Die Suche nach dem Rekordlösegeld für die Entführung des Hamburger Multimillionärs Jan Philipp Reemtsma geht nach Worten des Reemtsma-Anwaltes Johann Schwenn unvermindert weiter. «(Der Kidnapper Thomas) Drach wird uns nicht los bis ans Ende seiner Tage», sagte Schwenn am Donnerstag in einem dpa-Gespräch.
Der 42-jährige Drach hatte 1996 für die Reemtsma-Entführung das höchste jemals in Deutschland gezahlte Lösegeld kassiert. Laut Schwenn handelte es sich dabei um 15 Millionen D-Mark und 12,5 Millionen Schweizer Franken (zusammen etwa 15,3 Millionen Euro). Bis auf 1,3 Millionen wieder aufgetauchte Euro ist das Geld nach wie vor verschwunden. Der im März 2001 in Hamburg zu 14 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilte Drach hatte im Prozess gesagt, er habe nur einen Bruchteil der Beute behalten.
Die Staatsanwaltschaft hatte im Prozess vermutet, Drach wolle nach seiner Haft vom Rest des Geldes ein Leben in Luxus führen. «Wir teilen nicht die Erwartung, dass Drach nach seiner Entlassung noch über einen nennenswerten Betrag verfügen kann», meinte der Anwalt. Im Auftrag Reemtsmas suche die Wiesbadener Detektei Espo weiterhin nach dem Geld. Auch die Behörden blieben bei der Jagd nach den Millionen nicht untätig: «Über die Rückgewinnungshilfe kann auch der Staat seine Hand auf das Geld legen», sagte Schwenn. So ermögliche die Strafprozessordnung das Einziehen von Geldsummen. «Zudem wird Herr Reemtsma alle zivilrechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.»
Wie viel Geld Drach noch versteckt hat, ist laut Schwenn ungewiss. Der 42-Jährige hatte erklärt, ihm seien nur knapp zwei Millionen Mark geblieben. Den Rest hätte sein aufwendiger Lebensstil im Fluchtland Uruguay verschlungen, hätten Komplizen kassiert oder sei bei spektakulären Geldwaschaktionen verloren gegangen.