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Mordfall Trotzki Mordfall Trotzki: Lange verschollener Eispickel wieder aufgetaucht

22.04.2005, 18:02
Der russische Revolutionär und Gründer der «Roten Armee», Leo Trotzki, wurde am 7. November 1879 geboren. Er galt in der stalinistischen Sowjetunion als größter Feind und schlimmster Verräter. (Foto: dpa)
Der russische Revolutionär und Gründer der «Roten Armee», Leo Trotzki, wurde am 7. November 1879 geboren. Er galt in der stalinistischen Sowjetunion als größter Feind und schlimmster Verräter. (Foto: dpa) AFP

Mexiko-Stadt/dpa. - Der lange verschollen geglaubte Eispickel,mit dem der sowjetische Revolutionär Leo Trotzki 1940 in Mexikoermordet wurde, ist angeblich wieder aufgetaucht. Wie dielinksgerichtete Tageszeitung «La Jornada» am Freitag berichtete,wurde das Mordinstrument mit den Blutspuren Trotzkis am Vortag vonder Tochter eines mexikanischen Geheimdienstlers aus jener Zeit ineiner Radiosendung präsentiert. Die Blutspuren würden nun einerGenprobe unterzogen, hieß es.

Trotzki, Gründer und Führer der Roten Armee bis nach dem Tode desStaatsgründers Wladimir Lenin, musste sich nach dessen Tod insAusland absetzen, weil der Diktator Stalin ihn beseitigen lassenwollte. Erst 1940 gelang es einem Agenten Stalins, in das zur Festungausgebaute Anwesen Trotzkis in Mexiko-Stadt einzudringen und diesenmit einem Pickel zu erschlagen.

Das Mordinstrument war zunächst im Kriminologischen Museumausgestellt, wurde aber durch eine Kopie ersetzt, weil versuchtworden war, das Original zu stehlen, berichtete Ana Alicia Salas, dieTochter des Geheimdienstlers und Mitbegründers des Museums. Er habeden Originalpickel an sich genommen und aufbewahrt. Viermal habe erversucht, den Pickel zurückzugeben, doch wurde er nicht angenommen,weil die Sache als abgeschlossen betrachtet worden sei.

Trotzki hatte 1936 Asyl in Mexiko erhalten. Das Haus, in dessenGarten er unter einer roten Fahne beerdigt ist, war stark befestigtworden, nachdem mehrfach Attentatsversuche gescheitert waren.