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Mordfall Dennis Mordfall Dennis: Bremer Polizei räumt Ermittlungsfehler ein

01.10.2001, 15:21
Begräbnis von Dennis
Begräbnis von Dennis dpa-POOL

Bremen/Osterholz-Scharmbeck/dpa. - Der NDR-Hörfunk hatte von «schlampig geführten Ermittlungen»berichtet. Neben der fehlenden Information der Heimleitung hättendie Bremer Behörden erst nach dem Mord an Dennis eine Phantomskizzedes Sexualtäters in schwarzer Lederkleidung anfertigen lassen.

Der neunjährige Junge war Anfang September unter mysteriösenUmständen aus dem Schullandheim verschwunden. Suchaktionen bliebenerfolglos. Am 19. September hatte ein Pilzsammler zufällig die nurmit einer Unterhose bekleidete Leiche entdeckt. Sie lag in einemGebüsch nahe Zeven (Kreis Rotenburg/Wümme), 40 Kilometer von demSchullandheim entfernt. Der Junge war erstickt worden.

Nach Bremer Polizeiangaben war 1999 ein achtjähriger Junge nachtsaus dem Schlafraum des Schullandheims getragen und in einem anderenRaum missbraucht worden. Der Junge hatte sich erst im September 2000seinen Eltern anvertraut. Das Polizeikommissariat in Bremerhavenhabe auf die Spurensuche am Tatort verzichtet. Ein verdächtiger Mannsei im Juli 2001 erfolglos überprüft worden. Da sich Ermittlungenauch gegen Personen mit Kontakt zu dem Heim richteten, sei dessenLeitung nicht informiert worden. «Dies hätte ohne Gefahr für weitereMaßnahmen erfolgen können», räumte die Polizei jetzt ein.

Unterdessen sucht die Polizei mit einer Plakataktion undFlugblättern nach neuen Hinweisen an der Strecke, die der Mörder vonDennis auf dem Weg von Wulsbüttel nach Zeven genommen haben könnte.Die 40-köpfige Sonderkommission überprüft rund 500 Hinweise, sagteein Sprecher. Eine heiße Spur sei nicht dabei. Ein Hinweis führtauch zu einem Schullandheim in Hepstedt bei Zeven. Dort sollen 1992in einer Nacht fünf Jungen gequält worden sein.