Monarchie Monarchie: Bewegende Trauerfeier für Fürst Rainier III. von Monaco

Monaco/dpa. - Ihr Mann Ernst August von Hannover liegt krank in einer Klinik in Monaco und fehlte bei der Trauerfeier.
Bei der Totenmesse mit 800 Trauernden standen Barsi vier Bischöfeund Erzbischöfe sowie der Nuntius in Frankreich, Fortunato Baldelli,zur Seite. Barsi würdigte das enge Verhältnis Rainiers zu seinem Volkwährend seiner 56-jährigen Regentschaft. «Für uns alle war der Fürstsicher der Souverän des Staates, aber auch ein Freund, ein Mitgliedunserer Familie», sagte Barsi. «Jetzt fühlen wir uns verwaist.» DerErzbischof erinnerte an Rainiers Einsatz im Zweiten Weltkrieg für dieBefreiung Frankreichs und an sein hartnäckiges Wirken für dieUnabhängigkeit des Fürstentums.
Als letzter der prominenten Trauergäste hatte der französischeJacques Staatspräsident Chirac mit seiner Frau die Kathedralebetreten. Deutschland war durch den Staatsminister im AuswärtigenAmt, Hans-Martin Bury, vertreten. Zur Trauergemeinde zählten auchKönig Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia von Schweden, der spanischeKönig Juan Carlos und der belgische König Albert II. sowie PrinzJoachim von Dänemark. Prinz Andrew repräsentierte das englischeKönigshaus. Auch Frantz von Bayern, Farah Diba Pahlewi von Persienund Konstantin von Griechenland waren unter den Gästen. Nach demGottesdienst begab sich die Trauergemeinde zum Fürstenpalast, wo einEmpfang vorbereitet war.
Die Trauerzeremonien hatten am späten Vormittag im Ehrenhof desPalastes begonnen. Mitarbeiter des Fürstenhauses hielten rote undweiße Rosen in den Händen, um an Rainier und an die 1982 bei einemAutounfall ums Leben gekommene Fürstin Gracia Patricia zu erinnern.Bedienstete führten Rainiers Jagdhund Odin hinter dem Sarg her. DerKorthals-Griffon war dem Fürsten vom Kronrat zum 50. Jahrestag derThronbesteigung geschenkt worden.
Ein Großaufgebot von mehr als 1300 Polizisten und Scharfschützen,hatte für die Sicherheit der Trauergäste gesorgt. Rund um den Palastder Grimaldi-Dynastie und nahe der Kathedrale wurden sämtlicheKanaldeckel zugeschweißt, um Bombenattentaten vorzubeugen.
Das sonst lebhafte Monaco wirkte wie ausgestorben, als derTrauerzug sich unter 36 Kanonenschüssen kurz nach 12.00 Uhr inBewegung setzte. Vom Ehrenhof des Palastes wurde der mit derNationalflagge und den Fürsteninsignien bedeckte Sarg von zehnCarabinieri zur Kathedrale getragen. Zehn Geistliche begleiteten denSarg. Dahinter schritten mit ernsten Gesichtern Rainiers KinderAlbert, Caroline und Stephanie. Auf Wunsch von Prinzessin Carolinevon Hannover spielte die Kapelle Teile von Ludwig van BeethovensTrauermarsch aus der dritten Symphonie (Eroica).
Nach der Trauerfeier blieb Rainiers Sarg im Dom, wo am Abend dieBevölkerung Monacos in einer zweiten Totenmesse Abschied von ihremFürsten nehmen konnte. Anschließend sollte Rainier in engstemFamilienkreis an der Seite Gracia Patricias zur letzten Ruhe gebettetwerden. Rainier war nach mehrwöchigem Aufenthalt im Krankenhaus am 6.April im Alter von 81 Jahren gestorben.