Monaco Monaco: Fürst Albert erkennt zweites uneheliches Kind an

Monaco/Paris/dpa. - Erhat auch eine bereits 14-jährige amerikanische Tochter. Nach langemHin und Her macht der Fürst des reichen «Felsens» an der Côte d'Azurjetzt endgültig reinen Tisch - er erkennt offiziell die Vaterschaftan. Die junge Amerikanerin Jazmin Grace darf später sogar in seinemfürstlichen Ministaat leben, sofern sie dies will. Erfüllt das denWunschtraum einer als «reif, sympathisch und intelligent»beschriebenen Kalifornierin, die schon von Paparazzi verfolgt wird?
Seine Monegassen stürzt der gebildete Sportler und moderne Fürstdamit in Wechselbäder. Als sich Albert ihnen am vergangenen Sonntagauf der Tribüne des Formel-1-Rennens in Monte Carlo erstmals offenmit der südafrikanischen Schwimmerin Charlene Wittstock (28) zeigteund die Blonde danach auch zum Ball mitnahm, wucherten in Monaco dieGerüchte um eine bevorstehende Verlobung. Nach dem Trauerjahr um denim April 2005 gestorbenen Vater Rainier wünschen sich die Untertaneneine Fürstin für den Bruder von Caroline und Stéphanie! Albert willoffenbar mit dieser «Neuigkeit» um seine 14-jährige Tochter den Wegebnen für eine Zukunft mit aufgeräumter Vergangenheit.
Manche Monegassen nahmen die Nachricht des Tages mit mediterranerGelassenheit auf. «Er könnte einen ganzen Bus (voller Kinder) haben,das wäre mir egal», sagt der Bar-Gänger Claude zu dem Artikel in der«Nice-Matin» über das heikle Sujet. Und die Rentnerin Ginette siehtso einfach «das Bild eines verantwortungsbewussten Mannes» bestätigt.Dennoch: «Es gibt keine weiteren heimlichen Kinder», zitieren dieAutoren Léna Lutaud und Thiébault Dromard in ihrem geradeerschienenen Buch «Dessous de la presse people» (Hintergründe derPeople-Presse) einen engen Vertrauten des Fürsten.
Das Privatleben des jugendlichen Endvierzigers ist schon langeTopthema in den Medien und für seine monegassischen Untertanen. Stetsbetonte Albert: Sehr wohl wolle er noch heiraten und eine Familiegründen. Das Junggesellendasein habe ihm halt lange gut gefallen.Dass er Frauen nicht möge, wie früher manchmal gemunkelt wurde, kannschon lange niemand mehr behaupten. Die private Vergangenheit vonAlbert II. lenke von dem «neuen Auftrieb» ab, den der alsunbürokratisch und engagiert geltende Albert seinem Fürstentum auchinternational gebe, meint sein Anwalt und Freund Thierry Lacoste:«Unglücklicherweise nimmt das alles viel Platz in der Presse ein.»
Mit dem bemerkenswerten Elan, den er bereits als Kronprinz an denTag gelegt hatte, macht der Leiter der milliardenschweren «Monaco AG»auch als Fürst der Grimaldi-Dynastie weiter. War Albert einst beifünf Winterspielen im monegassischen Bob-Team mit dabei (wobei es zueiner Medaille indessen nie reichte), so verbrachte er das jüngsteOsterfest auf einem Hundeschlitten am Nordpol: Er wollte damit an dieSpitzbergen-Expedition seines Ururgroßvaters Albert I. vor genaueinem Jahrhundert erinnern sich für die dort vom Klimawandel massivbedrohte Umwelt einsetzen.
Alberts Energie gilt vor allem dem positiven Bild des «LuxuslinersMonaco» und der Zukunft. Einst ziemlich verschrien als Hafen fürGeldschieber und für Steuerflüchtlinge, soll Monaco, daran arbeitetder Fürst, Investoren auf Spitzenfeldern wie Biotechnologie, Umweltoder Medizin anziehen.
Etliche Monegassen interessiert aber doch auch, wie es privat mitdem Fürsten und der Schwimmerin weitergeht. Seit langem wünschen siesich eine Fürstin, die sie an die bei einem Autounfall ums Lebengekommene Gattin Gracia Patricia (Grace Kelly) von Rainier III.erinnern könnte. Geschäfte und Image sind gut und schön. Wann jedochkehrt fürstlich-weiblicher Glanz in den Palast auf dem Felsen zurück?